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:director: Endlich echte klassische Klassik! :liebe_2:
Antonín Dvořák – Sinfonie Nr. 9 e-Moll Op. 95, 4. Satz: Allegro con fuoco / Milan Horvat and The Slovenic Philharmonic Orchestra; 1988.
Der 1841 in Böhmen geborene Antonín Dvořák war ein renommierter, weltweit angesehener Komponist, als ihn durch Jeannette Thurber 1892 der Ruf ereilte, die Leitung des National Conservatory of Music of America in New York zu übernehmen. In den USA beschäftigte sich Dvořák natürlich mit der Musik der Indianer und der schwarzen Plantagenarbeiter, war es doch ein Kernzeichen seines Musikverständnisses, klassische und romantische Strukturen mit Volkmusikthemen zu verbinden. Seine Eindrücke und diese Einflüsse verarbeitete er in der Symphonie „Aus der neuen Welt“, die am 16.12.1893 in New York uraufgeführt wurde – Erstaufführung in Europa ein halbes Jahr später in Karlsbad. Das Werk war ein riesengroßer Erfolg und zählt bis auf den heutigen Tag zu den bekanntesten, aber auch schönsten Werken Dvořáks. Die indianischen oder afroamerikanischen Einflüsse herauszufinden, bedarf es allerdings erheblicher musikwissenschaftlicher Kenntnisse sowie eines intensiven Partiturstudiums. Dvořák selber betonte, er habe im Geiste dieser Musik geschrieben, aber mehr dazu im Wiki-Link.
Bediente sich Gainsbourg des Streicherthemas im ersten Satz der „Neuen Welt“, spiele ich jetzt den kompletten vierten. Das wuchtige Fanfaren-Thema, welches Amerika symbolisiert, steht dem zweiten Thema, gespielt von Holzbläsern, gegenüber, womit Dvořák Europa und sein Heimweh zum Ausdruck bringt. Im Verlauf dieses Satzes wird das Amerika-Thema immer dominanter. Drei Jahre blieb Dvořák in New York und kehrte dann nach Prag zurück, wo er als Lehrer am Konservatorium arbeitete, dessen Direktor er 1901 wurde. Er starb am 1.5.1904 in der goldenen Stadt.
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Say yes, at least say hello.