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jerry osterGestern vorm joggen den amazon download auf den player gefriemelt und ab gings mit dem ersten Hördurchlauf…. Erster Eindruck – die meisten Stücke sind ziemlich schnell und treibend, sie leben klar von der Empörung in Peter Heins Stimme.
Viel positives bleibt bisher aber nicht hängen, ganz im Gegenteil -das englischsprachige Stück Flag drops wirkt dermaßen uninspiriert, das die Band wohl zum Ende nicht mehr weiter weiß und den Song zum Schluß ideenlos ausblendet….hmmm…..2. bzw. 3. Durchlauf Abends vor der Champions League bzw. heute morgen :
Sobald eine Spur Melancholie ins Spiel kommt gefallen mir Fehlfarben besser – „Hygieneporzellan“ weiß mit einer griffigen Melodie zu punkten und wirkt durch seine rhytmische Keyboardsequenz fast dancefloormäßig… Glauberei hat auch sehr viel Charme und könnte ein Ohrwurm werden.Leider sind solche Momente auf dem Album aber mangelware. Die Texte Heins wirken resignativ und für den Moment interessant und manchmal sogar spannend, die Frage ob es auf dauer reicht das Album aus der Mittelmäßigkeit zu heben bleibt…
Zum Ende des Albums noch eimal ein Stück ( Herbstwind) welches aufgrund seiner Länge sowie seines getragenen Tempos aus dem Rahmen fällt.
Mein Eindruck von dem Album bleibt zwiespätig -einerseits eine Band die man aufgrund früherer Veröffentlichungen lieben gelernt hat, andererseits eine Combo die sich selbst überlebt hat und nicht immer das beste aus sich rausholt
Ich stelle das Album in einen Kontext mit den drei seit 2002 erschienenen Alben. „Xenophonie“ lehnt sich eindeutig an „Glücksmaschinen“ an. Verglichen damit wirkt „Xenophonie“ auf mich unruhiger und weniger direkt.
Hinsichtlich der Texte ist es thematisch breiter angelegt. Bei mach guter Textidee hätte ich mir gewünscht, man hätte sie noch etwas reifen lassen (z.B. „Bundesagentur“). Ansonsten sind die Texte gerne mal etwas kryptisch, aber das war ja schon bei „Handbuch für die Welt“ so.
Im Ergebnis spinnt die Band den mit „Knietief im Dispo“ aufgegriffenen Faden weiter und bleibt sich im Großen und Ganzen selbst treu.
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