Re: Rufus Wainwright – Out Of The Game

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nikodemus

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Gute Güte, als Verteidiger des straighten Rockens sehe ich mich selbst ungern, der Kommentar bezog sich nur auf „Perfect Man“, ein ziemlich unaufdringliches, fokussiertes Stück mit Schlagzeug im Vordergrund und tiefem Gesang, der sich kontinuirlich steigert. So weit so gut, was mich stört sind die Kirmes-Synthesizers im Background, auch wenn Martha eine sehr interessante Stimmfarbe hat, geht es nicht mal ohne Chor? Die interessante Melodie der Strophen werden immer weiter verwässert, bis am Ende kein zusammenhängender Song mehr zu erkennen ist. Hier hätte ich mir Klarheit gewünscht, einfach mal – vielleicht zum ersten Mal in seiner Karriere – nur Drums, Gitarre, Bass und los geht’s. Wainwright und Ronson kleistern mir aber alles zu sehr zu, und zwar in jedem Song. Keine Pause ohne Streicher, Chöre, Bläser. Das kann man Wainwright vielleicht auf vielen Tracks vorwerfen, allerdings gab es auf den früheren Alben mehr Stücke, die einen Luft zum Atmen gewährten.

@Kramer
Auch wenn ich immer wieder überrascht bin, was du alles hörst und schätzt, dass du RW mittlerweile goutierst (ebenso Napo), hat mich doch etwas verwundert. Magst du kurz beschreiben, was dir an „Out Of The Game“ gefällt?

Für ein Popalbum empfinde ich die Arrangements und Brüche in den Melodien schon als ungewöhnlich komplex. Selbst ein eingängiger Song wie der Titeltrack scheint nie in einer Tonlage zu bleiben, eckt hier und da an und nimmt im Zweifel immer eher einen untypischen Verlauf.

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