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Anonym
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pinch… Andererseits aber auch nicht nur mit Tunnelblick auf ausgetretenen Pfaden wandeln und sich hernach über geschrumpfte Abo-Auflagen wundern.
Die Zahl der Abonnenten ist seit Jahren stabil, hier liegt zumindest kurz- und mittelfristig nicht das Problem. Diese knapp 15.000 Leutchen umfassende Gruppe, die sich altersmäßig irgendwo zwischen 40 und 60 Jahren bewegen dürfte, ist mit Springsteen-Stories gut zu bedienen und ein Scooter-Interview sorgt zwar für Kopfschütteln, aber angesichts der gemeinsamen Sozialisation mit dem Blatt und seinen Machern nicht für eine Spontankündigung.
Das Problem ist wohl eher, dass dieses Rock´n´Roll-Ding, das Lebensgefühl, das die Zeitschrift Rolling Stone verkörpert, einfach so alt aussieht wie fast jeder von denen, die hier posten (Parallele: Niedergang des Mythos Motorrad). Des Problems zweiter Teil ist, dass diese „Bigger than Life“ Aura, die Musik für uns in den Sechzigern, Siebzigern und vielleicht noch Achtzigern sozialisierte Kameraden hatte und zu Teilen vielleicht noch hat, mit der Entwertung und freien Verfügbarkeit des Kulturguts Musik hops gegangen ist. Die Online-Angebote, Tauschbörsen, Trends und Kicks sind einfach viel zu schnell und vielfach auch zu egal. Natürlich wird es weiter Musikmagazine geben, natürlich besorgen sich die Folgegenerationen weiteer einen Teil ihrer Distinktion über die Identifikation mit musikalischen Subkulturen. Aber den wirklich alt aussehenden (und alt klingenden) Blättern geht´s nicht nur wegen dem insgesamt schrumpfenden Zeitschriftenmarkt sukzessive an den Kragen.
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