Re: Quartalsauflage Rolling Stone

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otis
Moderator

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Mick67Mojo bzw. Uncut mit dem RS zu vergleichen passt nicht so ganz, da sie ja keine regionalen Ausgaben haben.

MOJO und Uncut sind urbritisch. Dass sie mehr und mehr weltweit gelesen werden, haben sie ihrer Qualität zu verdanken. Dieses weltweite Interesse veranlasst MOJO oft genug, verschiedene Ausgaben auf den Markt zu bringen, eine für die Insel und eine für draußen; zumindest was die Cover anbelangt.
Warum der Stone so abgenommen hat und was dagegen zu tun wäre, weiß ich auch nicht. Ich denke aber, dass er nicht schlechter dasteht als die anderen auch, wenn nicht gar besser.
Mir fallen höchstens zwei Gründe ein. Zum einen hat man alte Abonnenten verprellt. Zum anderen gibt es hierzulande keine gewachsene Popmusikkultur, die zu einem echtem Diskurs herausfordern würde. Die dt. Popmusik der Western-Meyers, Kunze-BAPs, Toco-Crimes und Bu-Sidos ist nicht stark genug, um auf Dauer genügend lebendige Spannung aufzubauen. Es gibt also in meinen Augen kaum echte Adressaten, die man popmusikkulturell bedienen könnte. Die alten sterben aus, junge wachsen nicht mehr nach. Die monroeschen Tankeleser sind Zaungäste, der Kern bricht langsam weg, aber der ist definitiv anglophil. (Auch wenn ich als solcher keinen Bruce auf dem Cover oder an herausragender Stelle im Heft will.)
Jung und frech funktioniert genausowenig wie die ewige Wiederkehr des Gleichen oder Deutsch.

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