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Was nützt die Liebe in Gedanken
Erzählt die Geschichte um die „Steglitzer Schülertragödie“ die sich 1927 in Berlin angebahnt hat. Dort haben zwei Freunde Paul (Daniel Brühl) und Günther (August Diehl) einen Selbstmörderclub gegründet der einen Pakt als Ziel hat: sie wollen dann aus dem Leben scheiden, wenn sie keine Liebe mehr empfinden, und sie wollen all jene mit aus dem Leben nehmen, die ihnen ihre Liebe geraubt haben.
Achim von Borries zweiter Film hat mir sehr gut gefallen, nicht nur weil mich die Themtik interessiert hat, sondern weil dieser Film in voller Poesie und mit fesselnden Bildern erzählt wurde. Das liegt, wie ich finde, zum einen an August Diehl der die Figur des Homosexuellen Günther mit so einer intensivität voller Melancholie und innerer Zerrissenheit gespielt hat wie es nur wenige Schauspieler dieser Generation schaffen, vielleicht noch Frank Giering. Zum anderen auch an Thure Lindhardt und Jana Pallaske, die zwar immer die Freundin von jemanden spielt, aber das macht die so schmollmundig gut, und keiner präsentiert die MTV News so charmant und niedlich wie sie, nicht mal Kavka, ja wie auch. Und Daniel Brühl spielt seine Figur gut und interessant, aber er hat ja jetzt soviel Lobhuddeleien gekriegt das er mit Good Bye Lenin! schon genug bestrafft ist.
Die Leute von X-FILME sind wohl die einzigen die immer gute Filme rausbringen und der Song der im Abspann gespielt wird, beschreibt die Stimmung des Films ziemlich treffend. Ich glaub die Band heißt Anywhen.
True
True ist der Kurzfilmbeitrag von Tom Tykwer bei der Berlinale. Thomas (Melchior Beslon) ist blind und Sprachstudent, und bekommt von seiner Freundin Francine (Natalie Portman) per Telefon den Laufpass. Tykwer erzählt jetzt mittels des Fast Forwardverfahren wie sie sich kennengelernt haben und wie sie die Zeit gemeinsam verlebt haben. Das hat mich zwar irgendwie an Victor's Europatrip in Roger Avary's The Rules of Attraction erinnert, aber durch die gute Musik, durch die ja die X-Filmer bekannt sind, war es ganz interessant.
Es würde ja bemängelt das die anderen Wettbewerbsbeiträge nur von Alkohokranken Eltern, Drogenabhängigen Teenagern, vergewaltigenden Vätern und ohnehin an der Existenz nagenden Figuren handeln, und da wurde Tykwers True besonders erwähnt.
Als Kurzfilm und unabhängig von der Berlinale ist er gut anzuschauen, und Tom Tykwer dankt auch am ende einer Person, welche ihn wahrscheinlich zu diesem Film insperiert hat.
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Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage