Re: Roche & Böhmermann (zdf.kultur)

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Schlimmer als die Lambert war Kim Frank. Gehört schon einiges an Chuzpe dazu, in dem Alter dermaßen altklug daherzuschwafeln und die eigene Lebenserfahrung so peinlich zu überhöhen. Schade, dass er von allen Gästen den meisten Redeanteil hatte. Von Uhlmann hätte ich gerne mehr gehört.

Bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich von der Sendung halten soll. Potential hat das Ganze. Die Einspieler zu den Gästen sind großartig, Böhmermann ist lustig und der 70er Jahre-Stil gefällt mir.

Problem sind die Gäste: Es sind erstens zu viele (drei oder vier sollten reichen), was dazu führt, dass ich bisher immer das Gefühl hatte, das keiner ausreichend zu Wort kommt, was sicherlich auch an Böhmermanns Gesprächsdominanz liegt. Hinzu kommt, dass ich viele Gäste wahnsinnig langweilig fand. Martenstein, Uhlmann, Marquardt, Sido, Weisband – solche Leute werfen ab und zu mal gute Sentenzen in den Raum und die machen Spaß. Aber der Rest waren eher Schlaftabletten, die leider nicht so schlagfertig sind, wie es für so ein Format von Nöten wäre. Andererseits sind so richtige Typen auch selten in der hiesigen Medienlandschaft. Kurzum: Es wird noch zu wenig geraucht, gesoffen, geflucht und sich gegenseitig angefahren.

Was ebenfalls eher grenzwertig ist: die ein wenig zu plumpe Selbstironie und Autoreflexivität. Leider finden Böhmermann und Roche das offenbar lustiger und origineller als es ist. Dieses „Wir-stellen-jetzt-mal-die-Mechanismen-des-Fernsehens-bloß“ geht mir auf den Keks und nimmt zu viel Sendezeit weg. Die sollte lieber dafür genutzt werden, die Gäste miteinander ins Gespräch zu bringen.

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