Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Zeitungen und Magazine › Musikzeitschriften › get happy!? #2 (VÖ: 14.03.2012) › Re: get happy!? #2 (VÖ: 14.03.2012)
kramerJeder besternt anders. Wenn man die Person und ihre Vorlieben und die Bewertungsmaßstäbe dahinter kennt, dann kann man das besser beurteilen. Das geht hier im Forum, wo man notfalls auch nachfragen kann (passiert ja ziemlich oft) aber eben nicht bei einem Magazin, das zudem auch von Leuten gelesen wird, die an Forumsdiskussionen nicht teilnehmen, bzw. hier gar nicht angemeldet sind. Kurzum: Diese Besternungen gaukeln ein Maß an Objektivität vor, das es so nicht geben kann. Sieht man ja auch immer an den anschließenden Diskussionen.
Aber Objektivität ist ja genau das, was ich nicht will. Die Bewertungen sind doch Teil des Autoren-Profils und dienen mir als Maßstab. Zudem ist es nahezu unmöglich, ein Album ohne abschließende Wertung, nun ja, zu werten. Erst recht, wenn es sich um einen kurzen Schaffensüberblick handelt. Ausgenommen natürlich Prädikate wie „bestes Barbra Album“ oder „bestes Album aller Zeiten“. Um diese Meisterwerke schwirren dann eben alle anderen Werke, und die Sterne (meinetwegen Äpfel, Birnen oder Krankenwagen) sind die entsprechenden Koordinaten, die zur Verortung auf Deiner Karte dienen. Sie sind einfach nur schlichtes Mittel um Wertschätzung auszudrücken. Und genau darum geht es ja. Natürlich ist reines Besternen auf Dauer nicht sehr befriedigend, vor allem wenn sich daraus keine Diskussion ergibt. Aber eine reine Besprechung oder Faktenanalyse ohne abschließende Wertung eben auch.
Ich habe die neue Ausgabe erst seit zwei Tagen, habe also erst sehr wenig darin gelesen, kann aber Napos erstklassigen Mumblecore Artikel als Beispiel nehmen. Ich kenne Napos Vorlieben und Abneigungen, da ich schon etliche Filmberichte von ihm gelesen habe. Seine Bewertungen runden das Ganze ab, machen den ganzen Bericht noch mal so spannend. Man vergleicht natürlich die Wertungen mit den eigenen, überprüft, revidiert oder vertritt weiterhin seinen Standpunkt. Ein Diskurs, der ohne Wertung überhaupt nicht zu Stande kommen würde.
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