Re: Ray Manzarek

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Anonym
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„Scarab“ habe ich das erste Mal, ich muss 14 oder 15 gewesen sein, spät nachts und völlig verrauscht über Langwelle in meiner orangen Jugendzimmervorhölle gehört. Da war etwas, das mich ziemlich erwischte, ohne es genau benennen zu können. Die folgenden Versuche, an die LP zu kommen, blieben erfolglos, das Teil war gestrichen und nur zu völlig absurden Preisen auf Sammlerbörsen zu erstehen. 3 Jahre später war es dann endlich so weit: Ein Kumpel in Aachen mit einer seeehr beeindruckenden Sammlung hatte „Scarab“ und tauschte gegen Rauchwaren. Ich war regelrecht nervös, als ich die Platte zuhause das erste Mal auflegte – und zunächst ein wenig enttäuscht. Keine Ahnung, ob es am fehlenden Orange oder dem nicht vorhandenen Rauschen lag, die metaphysische Erfahrung, die ich erwartet hatte, blieb jedenfalls aus. Erst nach mehrmaligem Hören ging mir dann auf, dass Manzarek, obwohl er (wahrscheinlich) ein grausiger Langweiler und äusserst limitierter Sänger ist, hier mit ein paar ganz wunderbaren Musikern was Besonderes mit einem regelrecht erotischen Flow zuwege gebracht hat.

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