Re: Lana Del Rey – Born To Die

#8276201  | PERMALINK

nikodemus

Registriert seit: 07.03.2004

Beiträge: 21,305

kramer
Habe das Album übrigens erst einmal gehört und kann die extremen Bewertungen in beide Richtungen nicht nachvollziehen. Ich höre da ganz ordentlichen Durchschnitts-Pop. Die Stimme erscheint mir aber auch auf einigen Album-Tracks ziemlich unsicher.

Hab das Album jetzt ziemlich oft gehört und extreme Bewertung (sprich >****1/2 und <**1/2) leuchten mir auch nicht ein. Der Hype ist mir ziemlich egal, ich muss nicht jedes Interview lesen und wissen, was ihr Daddy macht. Davon ab gehören Inszenierungen doch zu Pop Musik dazu und das macht sie/ihr Umfeld ziemlich gut. Also, wie ist sie, die Musik... Nach den hervorragenden Singles hätte ich mir ja gewünscht, dass Lana mehr bei dem verruchten, lethargischen Sedativa-Pop bleibt als ihn mit Beats, Pseudo-Rap und zu vielen Background-Sound-Gimmicks unnötig aufzupimpen. Schon die im Hintergrund gemischten Huuh-Schreie verderben mir leicht das tolle Blue Jeans. Video Games und der Titeltrack laufen sich nicht tot, egal wie oft die Streicher zirpen und sie von der immer gleichen Story erzählt. Das mag textlich nicht immer originell sein, erzielt aber beim hormongesteuerten oder popaffinen Hörer maximale Wirkung. Der Cheerleader Pop "Diet Mountain" ist mir doch etwas zu lolitamäßig, dass sie nicht rappen kann zeigt uns das melodisch okaye National Anthem und Off The Races zeigt uns dann auch schnell, dass nicht alles Gold ist, was danach glänzt. Je mehr sie den Fuß von der Bremse nimmt, umso besser klingt sie. "Carmen" ist schon wieder verführerisch und mit "Million Dollar Man", das wirklich wie ein potentieller Bond Song klingt, hat sie mich wieder. Wer auch immer Summertime Sadness arrangierte und dabei an Springsteen dachte, der Song ist trotzdem einfach gut, einfache Melodie, abwechslungsreich genug um nicht zu langweilen und alles mit dieser tiefen Stimme, die ihr besser zu Gesicht steht, als die überraschend hohen Töne, die sie auch erreicht (zumindest im Studio). Würde Video Games nicht bereits seit Monaten die Masturbationsphantasien des Mainstreams beflügeln, die Rezeption wäre wohl positiver. Dennoch, ein guter Einstand, egal wie man es dreht und wendet.

--

and now we rise and we are everywhere