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1. The Lion’s Roar
Schöner Townes-Van-Zandt Einstieg. Der Refrain ist dann zum Niederknien. Ein Kritiker schrieb was von bell-like harmonies – und genau das ist es. Diese glockenklaren Stimmen berühren einfach. Und auch die Musik ist klasse mit dieser Melodica-Melodie. Toll auch wie sie jeweils zum Ende der Strophen das Taktmaß vernachlässigt. *****
2. Emmylou
In einer besseren Welt wäre das Nummer eins in den Charts. Ein wunderschöner Countrypop-Song mit weinender Pedal Steel und einen Sommerurlaub-Abschieds-Refrain – irgendwo zwischen Melancholie und sadness, zwischen Lächeln und Träne im Bier. Und wenn dann im Text auch noch alle große Countryhelden auftauchen… was will man mehr. Ein perfekter Countrypop-Song wie ihn auch die Dixie Chicks nicht besser hinbekommen hätten. *****
3. In The Hearts Of Men
Was für ein Albumeinstieg. Drei Hits am Stück – wann gab es das zuletzt? Gut, bei Coldplay – aber das ist ein anderes Thema. Ich liebe den Aufbau dieses Stücks, das irgendwie mit dem Refrain anfängt, ich liebe dieses Mellotron im Verbund mit den leisen Marching-Drums, diese „uuhs uuhs“ im späteren Verlauf, diese Joana-Newsom-Phrasierung, dieses Fliegen der Melodie über den Takt, die Art wie sie die Zeile „but when there is no use, and the lights are all out“. Eine traumhafte Ballade. Unbeschreiblich. *****
4. Blue
Ein etwas lichterer Song, der mich an Brimful of asha erinnert. Die zweite Strophe ist Killer. Vielleicht der Song mit dem geringsten Country-Einschlag. Schönes Xylophon oder so. Und ist das wieder ein Mellotron? Schön Endsechziger auf jeden Fall. ****
5. This Old Routine
Trauriger Song über die allmähliche Routine der Liebe, über Begehren, Krieg und Frieden. Große Themen in einem schönen kleinen Song ohne großes Pathos. Die Melodie ist glockig und äußerst sublime. ****
6. To A Poet
Sehr starker Joni-Mitchell-Einschlag bei diesem Lied. Strophe etwas hölzern, aber die Bridge bezaubert dann wieder. Refrain nicht so stark wie bei den anderen Songs. Die Dopplung der Endzeilen ist ein schöner Kniff. Insgesamt etwas zahnlos. ***1/2
7. I Found A Way
Klingt wie eine Mischung aud den ersten beiden Songs. Die Strophen sehr Zandt-düster, der Refrain eher Sonnenaufgangs-mäßig. Wieder eine schöne Melodie und ein flötendes Mellotron. Schöner Song. ****
8. Dance To Another Tune
Der größte Townes-Van-Zandt-Moment des Albums. Hat irgendwie diese halluzinogene Serienmörder-Stimmung des alten Grantlers. Und die kann auf das erste Ohr etwas nerven, zieht einen dann aber gnadenlos rein – in den Abgrund. Schöne Instrumentals auch. ****
9. New Year’s Eve
Gnadenlos gut gesungenes Autoharp-Stück im Joni-Mitchell-Modus. Irgendwie vermisse ich einen Ausbruch zum Ende hin – vielleicht mit Orchesterfinale. Aber auch so wunderschön. ****
10. King Of The World
Hier folgt dann doch noch so eine Art Orchester-Finale. Schöner Session-Song, der zwar etwas die melodiöse Variabilität vermissen lässt, das aber mit Spielfreude mehr als wettmacht. Und die „King of the world“- Harmonie ist natürlich weltklasse. Conor hätte es nicht gebraucht, tolle Trompete aber. ****
Fazit: Bestes Country-Album seit Home von den Dixie Chicks. Wunderbare Harmonien, traumhafte Stimme, tolle Songs. ****
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