Re: 26.11.11 – “Konkylie“ + “Luzies Lückenbüßer” (Lucy Jordan)

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Metalmama

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Røde Mor – Hurra for atomkraften (N. Brunse, P. Ingemann); Linie 3, 1974/75.

Wer also sind nun seine Eltern? Sie heißen Troels Trier und Dea Trier Mørch und waren Mitglieder von Røde Mor (Rote Mutter), dem sozialistischen Künstlerkollektiv, welches sich 1969 gründete und bis 1978 bestand. Die dänische Variante von Ton, Steine, Scherben? Nicht ganz – anders als die Scherben waren die roten Mütter von vornherein klassenkämpferisch angetreten, hatten sogar ein Gründungsmanifest, machten Musik mit eingängigen Melodien, kämpferischen Texten voller Witz und Sarkasmus und brachten diese clownesk auf die Bühne. Man lebte als Wanderzirkus, hatte auch recht bald Erfolg im benachbarten Schweden, wo es durchaus Agitprop-Bands gab, aller alle samt und sonders bierernst. Ein weiterer Unterschied zu den Scherben bestand darin, dass es bei Røde Mor nicht nur Musiker gab, sondern auch eine Gruppe bildender Künstler, und neben Hunderten von Plakaten, Flugblättern, Büchern und Pamphleten nimmt sich der musikalische Output von acht Alben, darunter einer Live-Platte eher bescheiden aus.

Zwei Titel von Røde Mor habe ich jetzt im Programm – beide sind auf der fünften Veröffentlichung Linie 3 zu finden. Zu dieser Zeit hat die Band drei Sänger, Songs werden auch von anderen Mitgliedern des Kollektivs geschrieben, und ich spiele „Hurra for Atomkraften“ – der Sänger ist Troels Trier.

Die Anti-Atomkraftsonne ist übrigens eine dänische, insbesondere Aarhuser Erfindung. 1975 wurde dieses Logo, dass einen Siegeszug rund um die Welt antrat, von zwei Studenten am Küchentisch entwickelt und ist heute eine Touristenattraktion.

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