Re: Bill Fay

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napoleon-dynamite
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nail75Was meinst du mit Hanglage? Ich höre in der Musik von Fay keinen Jazz.

In der Soundtextur der ersten beiden Alben schon. Was gerade auf dem Debüt natürlich an den Arrangements von Michael Gibbs liegt, der zur gleichen Zeit auch für Deram wunderbare Big Band Projekte mit Oxley, Surman, Skidmore etc. aufnahm. Einige dieser Musiker verpflichtete Gibbs dann auch zusätzlich für Fay. Der großartige Gitarrist Ray Russell zum Beispiel, musikalisch der fruchtbarste Partner für „Time Of The Last Persecution“, ist sogar noch auf der aktuellen LP dabei. Man hört ihn nur nicht heraus.

Die Songs selber weisen natürlich eine gewisse Nähe zu Drake auf – wurde Bill Fay ja seinerzeit auch vorgeworfen, was dem ungemein weniger genialischen Songwriter wohl auch nicht gerade half. Fairer bewerten hätte man die beiden Releases damals schon müssen, die Kniebeugen der letzten Jahre, seit sie u.a. durch Jim O’Rourke und David Tibet wiederentdeckt wurden, verdienen sie aber auch nicht. Sieht man nicht zuletzt auch am Forum: Obwohl Fay eher eine interessante Songwriting-Fußnote ist, kennen und schätzen ihn weitaus mehr User als beispielsweise Roy Harper.

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A Kiss in the Dreamhouse