Re: 13.11.2011

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otis
Moderator

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Wolfgang Doebeling Mir ist ein Meinungsbild schon deshalb wichtig, weil ich demnächst ähnliche Doppel-Specials machen wollte (Fifties-Rockabilly/Seventies-Revival, Sixties-Soul/Noughties-Revival, etc.). Eher keine so gute Idee offenbar.

Das ist sehr wohl eine gute Idee. Aber das „irgendwie anrüchig“ geht schon in eine Richtung, die eine Erklärung liefern könnte.
Ich sehe solche Revivals zwar nicht als anrüchig, aber auf jeden Fall erscheinen sie mir musikalisch nicht so spannend und herausfordernd wie die Vorbilder. Vieles fällt bei mir dann unter „na ja!“. Im Grunde ist ja musikalisch alles längst gesagt.
Prägten die Vorbilder eine ganze Pop-Epoche, so sind Revivals jeweils nur ein kleiner Spot im zu ihrer Zeit aktuellen Popuniversum. Der Musik fehlt dann so ein bisschen die Relevanz.
Ich selbst konnte gestern nicht zuhören, da ich Weekender-Erholung brauchte. Mir wäre auch nicht allzu viel eingefallen. Dass viele Preziosen dabei waren gestern, geschenkt.
Eher hätte ich vielleicht zu meiner Wahrnehmung damals was geschrieben. Wie toll ich die Bangles fand. Wie Paisley aufkam, selbst in der Mode. Wie wir Geheimtipps austauschten, anders, als ich es in früheren Zeiten erlebt hatte. So etwas hatte bei mir mit dem Punk angefangen.
Mochte es nicht auch sein, dass das Abflauen des Punk plötzlich eine Lücke hinterließ bei uns Hörern und wir weiterhin den Wunsch nach kraftvoller Musik hatten, die durch die mehr oder minder gleichzeitigen Revivals (Neo-Rockabilly, Neo-Mod, Neo-Psych) zwar nur ungenügend, aber immerhin auf toller musikalischer Basis aufbauend geschlossen wurde?

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