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Hier ein Bericht von einem Freund, mit dem ich > ein Dutzend Dylan Konzerte sah. Er hat Dylan > 30x gesehen
Hallo G.,
Eins gleich vorweg: es war ein ganz, ganz toller Abend gestern in der Olympiahalle. Habe schon vor der Halle Stefan und Rike getroffen. Ulkigerweise saßen beide dann in der Arena neben unserem Schweizer Freund, der immer in der Gefolgschaft Dylans ganz Europa abklappert. Stefan u. Ulrike kannten ihn noch nicht. Aber die einzigen mir bekannten Gesichter saßen so nebeneinander… Zufälle gibts…Der Knopfler-Set gefiel mir schon ganz gut, m.E. eine sehr abwechslungsreiche Songzusammenstellung, wobei ich nur ganz wenig kannte. Dann diese extrem kurze Umbaupause, ich hatte mal kurz den Innenraum verlassen, als plötzlich drinnen schon aufgejubelt wurde, weil die Lichter ausgingen, kaum 20 Min. nach dem Knopfler-Set. Knopfler dann bei den ersten 3 Songs als echte Bereicherung mit dabei. Gleich den Opener sang Dylan viiiiiiiiiel besser, als ich ihn gestern noch von einem kürzlichen Konzert auf You-Tube wahrnahm. Dann wars dies zunächst bzgl. seiner Stimme. Aber sehr gutes Gitarrenspiel Dylans im Duett mit Knopfler bei IAMB. THC wieder ganz großartig. Dann war Knopfler verschwunden, eigentlich ein gutes Zeichen, denn es kam ein neuer nicht mit Knopfler eingespielter Song, und was für einer! MITLBC in dem flotteren Rhythmus ungemein beeindruckend. Ein Sitznachbar sagte zu seiner Begleiterin: „Von der Melodie her war dies ganz gut…….“ Sie verschwanden dann bald darauf aus der Halle. Nach Knopflers Exit habe ich immerhin 4 Personen die Halle verlassen sehen. Mir fiel auf, daß der Gitarrensound nach dem Abgang Knopflers so unknopflermäßig gar nicht war. Überhaupt für mich die erfreulichste Überraschung war der astreine Sound, bei Dylan auch gar nicht lauter als bei Knopfler (im Gegensatz zu früheren Konzerten – s. div. Foreneinträge). Auf Summer Days – so hatte ich noch vor dem Konzert gesagt – würde ich liebend gerne verzichten. Da waren sie aber schon wieder und ich fand den Song plötzlich herrlich erfrischend mit einem Dylan, der auf einem Schlag wieder bei bester Stimme war und entsprechend gut sang. Dann der absolute Höhepunkt: Simple Twist of Fate (kannte schon einige Versionen mit diesem Arrangement auf You Tube, die ich nett fand jedoch nicht mehr). Gestern wurde der Song umwerfend schön interpretiert mit Dylans wunderbarer Gitarre u. auch einem großartigen Solo von ihm! High Water, sonst eigentlich für mich immer ein Höhpunkt, ging fast unter. Gut hier wünschte ich mir einen leidenschaftlicheren Gesang, dann aber wohl Dylans Stimme augenblicklich nicht zuließ. Hard Rain ungemein kraftvoll. Bei Highway 61 ging die Post ab, im Gegensatz zur laid-back-Version von Mainz, die mich dort nur anfangs enttäuscht hatte, aber sehr bald eingenommen hatte. Jetzt erfreute ich mich an der Hardrock-Version. Forgetful Heart – was soll ich sagen.. immer ein Höhepunkt. Dann kam THunder, im Rhythmus eher an Levees Gonna Break angeglichen, was ich schon mal gut finde. Ich sah plötzlich einzelne Besucher relativ schnell nach vorne gehen und erhob mich sogleich von meinem Sitz in Reihe 35, bald darauf befand ich mich in Reihe 2. Von Aggressionen der Shit-Securities bekam ich glücklicherweise nichts mit. Dylan war sichtlich erfreut über den Stagerush und sang den zweiten Teil von THunder plötzlich richtig innbrünstig mit besserer um nicht zu sagen sehr guter Stimme, was Tony Garnier und George Recile zu einem breiten Lachen bewog. Der Rest war nur noch geil. Das Orgelspiel während des gesamten Konzertes war sehr erträglich, nicht zu sehr überhandnehmend, sicher auch ziemlich gut wie auch sämtliche Harmonikaeinlagen. Die Gitarren waren endlich (in Bezug auf frühere Shows) absolut dominierend. So konnten z.B. Stu bei Watchtower u. Charlie bei RS glänzen. Und als Extrazuckerl noch BITW… was will man mehr. Dylan blickte am Schluß schon noch ganz genau und sehr auffällig nach links und rechts auf die Tribünenränge, um festzustellen, daß kaum Lücken vorhanden waren. Sicher nagt es an ihm, wenn er feststellen muß, daß während seiner Show ein Massenexodus (wie anscheinend in Oberhausen geschehen) stattfindet. Aber in einer Feststellung, wie auch bei der Konzertbeurteilen war ich mir mit Stefan einig: He look so much younger now!!!!!
Freu Dich auf Nürnberg!
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.