Re: Bob Dylan & Mark Knopfler – Tour Herbst 2011

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der-hofacker

Registriert seit: 07.04.2005

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Ich bin spontan heute Abend in die Olympiahalle gegangen (Mick, stimmt, 30 Öcken, mehr nicht). Knopfler, fand ich, war wirklich, wie Eric Pfeil schrieb: Bio-Wein für die Generation Volvo. Langweilig.
Der alte Kauz hat dann aber für seine Verhältnisse solide, zugänglich und entspannt gespielt. Meine Mutter selig hätte gesagt: „Donnerwetter, was der Mann mit 70 noch leistet!“ Kann man so stehen lassen. Und Spaß schien er auch zu haben. Was man von einigen im Publikum nicht sagen kann. Es war zwar kein Massenexodus, aber es gab doch eine Menge ratlose Gesichter.
Ich weiß nicht, was die erwarten – ist doch seit Jahrzehnten dasselbe: Manchen Songs gewinnt er immer noch wunderbare neue Nuancen ab, manche kacken sang- und klanglos ab. Aber genau das macht’s spannend und interessant. Zumindest für die, die sich für Musik interessieren. No risk, no fun.
Die anderen sollten weiterhin in die Eckkneipe gehen und sich Coverbands anhören, die Dylan im Repertoire haben. Oder die alten Platten auflegen.
Wenn man sich das so anschaut, fragt man sich, wie kreuzdämlich manche von diesen Leuten sind. Da gibt’s begeisterten Szenenapplaus, nur weil er mal in die Harp hustet (wow, Mr. Tambourine Man is back!), und wenn er einen Song wie Hard Rain’s Gonna Fall kunstvoll zerlegt oder Simple Twist Of Fate eine Extradosis Herzenswärme spendiert, gucken sie wie die Kühe, wenn’s donnert. Kein Wunder, dass er zu diesen Ignoranten kein Wort spricht…

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