Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Bob Dylan & Mark Knopfler – Tour Herbst 2011 › Re: Bob Dylan & Mark Knopfler – Tour Herbst 2011
M. Knopfler:
guter Sound, überwiegend weniger bekanntes, 70 Min., 2x Dire Straits: Brothers in arms, Far away (meiner Meinung nach zwei der langweiligsten DS- Songs, ever). An diesen Stellen waren Teile des Publikums glücklich. Sehr perfekt, (zu) sauber, wenig überraschend. Immerhin, unverkennbarer, glasklarer Gitarren-Sound.
Sir Bob:
war vorher etwas über meinen Platz enttäuscht (Oberrang links, auf Höhe der Bühne), dann angenehm überrascht, da ich einen guten Blick auf BD (face-toface) hatte (Fernglas…), da er, wenn er an der Orgel spielte, im rechten Winkel zur Band + Bühnenfront stand.
Neben zwei keyboards, wahlweise bedient, griff er bei IT AIN’T ME BABE zur Gitarre, des öfteren kräftig zur harp. Auf die Entfernung schien er Spaß zu haben. Er zuckte gelegentlich im Takt und wenn er hinter der ‚Heimorgel‘ stand, erinnerte er mich dass an Hanns Dieter Hüsch auf Duracell. Der Mann ist 70! Hatte nicht den Eindruck dass er vom Publikum abgetörnt war (umgekehrt – yes Sir)
Musikalisch gab es eine ziemliche Bandbreite von Rockabilly bis Hard Rock (unglaublich!), die Band wirkte sehr kompakt, sehr aufeinander abgestimmt.
Sound war zum Teil messerscharf, zum Teil matschig.
Gesang, gut, Gesang kann man es nicht nennen, war für mich eine Mischung zwischen Tom Waits und Punk. Silben hingerotzt, refrains zerfetzt, Betonungen ausgetauscht. Es machte Spaß zu rätseln, bis man den Song erkannt hatte. Von den 14 Songs habe ich 9 (meiner pers. Klassiker) erkannt, die anderen 5 mußte ich heute erstmal nach-hören …
Dass er keine Ansagen macht, nicht mit dem Publikum spricht, Mark Knopfler bei den ersten 4 Songs (ohne Erwähnung) dabei ist, keine Zugabe gibt, ihm Bühnenbild/Licht recht egal ist – kann jeder, der sich ein bißchen über Dylan-Konzerte informiert, in zig Quellen wiederfinden.
Daß der Mann sich als ’singer‘ im traditionellen Sinne versteht, der (u.a.) seine songs, in seiner (aktiven) Zeit, in seiner Art, einem Publikum vorträgt und das Ganze als einen sich ständig verändernden Prozess sieht (incl. seine songs in immer anderen Gewändern Folk/Gospel/Reggae/Chor zu präsentieren), kann ich immer besser nachvollziehen.
Fand es großartig, bin gespannt auf die nächste Tournee.
--