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Mick67
Die Tatsache, daß Dylan seinen Spaß daran hat, Erwartungen nicht zu erfüllen, ist so alt wie Dylan selbst. Das macht es gerade so spannend auf seine Konzerte zu gehen. Mark Knopfler ist in der Beziehung genau das Gegenteil.
Knopfler ist immerhin so abwechslunsgreich, dass er die beinahe identischen Ansagen („really enjoying this little trip“, „playing old ones, medium ones and new ones“) und Gags („Good luck!“) an der gleichen Stelle brachte. Ebenso identisch war die „Besprechung“ der Band vor der Zugabe. Das war jedenfalls jetzt in Rotterdam und Oberhausen der Fall. Wenn man dieses Spielchen vom Künstler verlangt, um glücklich sein zu können, okay. Ich komme mir da eher veralbert vor.
Außerdem fand ich Knopflers Set musikalisch recht langweilig, da gefiel mir Dylan besser – auch und gerade weil es laut war und die Band lospolterte. Der Sound war subjektiv trotzdem in Rotterdam besser. Aber die Gitarren bei Love Sick oder Stu Kimballs Spiel bei Ballad of a thin man fand ich super. Bloß von Charly Sexton habe ich irgendwie nicht viel herausgehört, da war Kimball präsenter.
Dylans Stimme ist nicht mehr die beste, okay. Das wird zum Teil dem Alter geschuldet sein.
Ich glaube, man muss einfach damit leben, dass die Geschmäcker verschieden sind und einige Zuschauer mit falschen Vorstellungen bzgl. Dylan kamen. Neben mir saß ein junger Mann von vielleicht 20 Jahren, der während „Brothers in arms“ kreischen aufsprang und anfing zu tanzen … dass der sich vielleicht nicht in Dylans Set wiederfindet, kann ich irgendwo nachvollziehen. Er ist dann auch irgendwann mit seinen Eltern gegangen.
Was will man da noch groß diskutieren, wenn Knopfler als zweiter gespielt hätte, wäre ich evtl. in der Pause auch gegangen – weil ich das Gehen während des Konzerts als unhöflich empfinde.
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