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Cord@Mefir
Das ist falsch. Popmusik hat die Aufgabe, Menschen zu unterhalten. Dylan macht Popmusik. Man muss ihn da nicht aus lauter Verehrung überhöhen.
Und übrigens: Selbstverständlich erwarte ich, dass ein Künstler (insbesondere mit dieser Erfahrung) spontan auf sein Publikum eingehen kann. Welch Frage!
Ich überhöhe Dylan da nicht, sondern hätte das bei jedem anderen Künstler auch gesagt, egal ob aus der Popmusik, der Klassik, dem Jazz etc. Ich streite auch gar nicht ab, dass Dylan oder jeder andere (Pop-)Musiker auch unterhalten kann/soll, aber der Künstler selbst muss entscheiden in welcher Form er das tut. Welcher Musiker unterhält denn deiner Meinung nach alle Menschen? Wenn Gruppe A das Konzert verlässt, weil es sich nicht unterhalten fühlt, aber Gruppe B begeistert bleibt, weil es genau diese Performance an Dylan so liebt und vllt das Konzert genau dann verlassen hätte, wenn er als spontane Reaktion auf die massengefällige Schiene gewechselt wäre, welche Gruppe soll denn dann Priorität haben?
Und natürlich könnte Dylan auf so etwas reagieren. Ich halte es ihm sehr zugute, dass er genau das aber nicht tut.
Meine Aussage bleibt: Musik ist eine Kunstform und der Künstler entscheidet, ob und wann und wie er unterhält. Wer es mag, der hört seine Platten und geht auf Konzerte, wer es nicht mag, der kann sich ja Musiker suchen, von denen er besser unterhalten wird. (Achtung Übertreibung:) Aber an den Kopf fassen muss ich mir, wenn Leute eine Best Of des Künstlers mal beim Bügeln gehört haben und dann ernsthaft erwarten, dass genau das geboten wird. Und dann ein Hoch auf Künstler, denen genau das zu langweilig oder banal ist und denen Kreativität, Interpretation, eigener Ausdruck und Entwicklung wichtiger sind, als das Leben als wandelnde Wunschmaschine.
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