Re: Sonny Stitt

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gypsy-tail-wind
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Auf Oscar Peterson traf Stitt erneut im Mai 1959 – die beiden waren mit Ella Fitzgerald, dem Gene Krupa Quartett, der Gruppe von Gerry Mulligan und Art Farmer sowie dem Jimmy Giuffre Trio auf einer Tour mit Norman Granz und begaben sich in Paris ins Studio. Petersons Trio bestand inzwischen aus Peterson sowie Ray Brown und Ed Thigpen. Stitt spielt auf den fünf ersten Stücken des Albums (darunter Parkers „Au Privave“ und „Yardbird Suite“) Altsax, auf den letzten drei dann Tenor, und mit „Moten Swing“ und „Blues for Presz, Sweets, Ben and All the Other Funky Ones“ wird die andere Stossrichtung klar, am Ende steht dann der Sy Oliver-Klassiker „Easy Does It“.
Die Stimmung ist weniger geladen und entspannter als mit Eldridge zwei Jahre zuvor und die Ergebnisse sind exzellent – eins meiner liebsten Stitt-Alben soweit.

Nochmal zu Personal Appearance, das ich jetzt grad nochmal höre, nachdem ich Gitlers Empfehlung gelesen habe… Kenny Dennis ist kein grossartiger Drummer, auf Griffins „The Congregation“ gefällt er mir ganz passabel, er taucht auch bei Slide Hampton, Mal Waldron, Roy Ayers und Sonny Rollins auf, aber sein Time und ist nichts besonders und sein Sound ist ein rechtes Geschepper. Sehr positiv fällt mir aber der starke Bass von Edgar Willis auf (der hat damals mit Ray Charles gespielt, wo ein fester Beat wohl unabdingbar war) und von Timmons hört man hie und da doch etwas. Stitt selber ist sehr gut, etwa auf „For Some Friends“ (mit bluesigem Timmons-Solo), aber hier ist Wills übermässig präsent im Mix und hat eigentlich kaum gute Ideen… aber auf „East of the Sun“ soliert er dann wieder ganz schön. Ein eigenartig durchzogenes Album, das ich auf keinen Fall als Anspieltipp für diese Zeit von Stitt erwägen würde.
Das wären „New York Jazz“ und für diejenigen, die Oscar Peterson mögen, auch „Sonny Stitt Sits In with the Oscar Peterson Trio“. Den Alben mit Lou Levy würde diese Ehre ganz bestimmt auch zuteil, lägen sie in einer anständigen Edition vor.

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