Re: 30.08.2011 "Sams Songsammelsurium 32" – "Zwischenbilanz 2011" – "Damage Goods 2"

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flint-holloway

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Beiträge: 9,981

Zu Beginn möchte ich mal drei Beiträge vom Ende der ersten Damaged Goods Sendung zitieren:

dougsahm“Diese Art von Musik“ hat sich bei mir auch erst vor langer Zeit auf einer Fahrt um 4 Uhr morgens ins Gebirge erschlossen. Zwingende Voraussetzung war: Alleine im Auto. Kein Wort zu reden. Nur Straße, Müdigkeit, Vorfreude.

No Joke. No Smiley.

Ein erforderliches Schlüsselerlebnis. Seitdem sitzt es. Aber leider zu wenig Zeit um in die Tiefe vorzudringen. Andere Sachen sind einfacher.

waEcht? Das wäre eine Situation, in der ich mir diese Musik am allerwenigsten vorstellen könnte. Eher das Gegenteil: umringt von vielen Menschen, Clubatmosphäre, Smalltalk.

Flint HollowayDer Clou an der meisten elektronischen loopbasierten Musik ist ja die Veränderung einzelner Elemente in einer sehr weitgefassten Zeitspanne. Wie sich dann Elemente im (wie auch immer spektral gearteten) Raum zu einander verhalten, wie sich die Stimmung des Tracks durch Filterläufe verändert, wie einzelne Percussion Elemente durch Wiederholung ein Eigenleben entwickeln. Um den Kern vieler Tracks zu erfassen bedarf es da längere ungeteilte Aufmerksamkeit, während eine Melodie im Popsong einen nach 5 Sekunden schon haben kann.

Nicht dass es zu Missverständnissen kommt: Mit Aufmerksamkeit mein ich nicht die sich am Kinn graulende, analysierdende Aufmerksamkeit, sonder eher vielleicht das „fühlen“ des Tracks.

Da kann eine Autofahrt schon das richtige sein.

Darauf ist mehr oder weniger diese Sendung hier jetzt aufgebaut.

Die Titel werde ich im Doppelpack posten. Das ist als eine Art „Angebot“ zu verstehen während der erste von beiden Titeln läuft sich dem Thread zu widmen bzw. die Linernotes des zweiten Titels zu lesen um dann während des zweiten Titels abschalten zu können, wenn man es denn möchte. Wenn nicht, dann ist mir das auch recht. ;-)

1. Alva Noto – Xerrox Sora (5:39)

Los geht es erstmal mit dem Ambient/Drone Sensationsalbum „Xerrox Vol.2“ von Alva Noto aus dem Jahre 2009.

Und danach der erste Track des eigentlichen Sendungskonzepts:

2. Choice – Acid Eiffel (13:36)

Choice ist eine Kollaboration von Laurent Garnier und Shazz die 1993 „Acid Eiffel“ fabrizierten. Das prägente Element des Stücks ist die Acid Line die von Anfang an zu pulsieren beginnt und sich über die komplette Länge des Stücks durch allerlei Filterläufe morpht. Daneben passiert aber noch eine ganze Menge. Synthetische Streicher werden mal lauter mal leiser, High Hats werden geöffnet und geschlossen, Percussion Elemente werden schichtweise auf- und abgetragen und allerlei andere Sounds ziehen den Fokus auf sich, um wieder von anderen Ereignissen abgelöst zu werden. Welche Elemente zu welchem Zeitpunkt in den Fokus geraten ist dann auch wohl zu großen Teilen dem Zufall überlassen. Manchmal nimmt man Dinge lange nur unterbewusst war, welch dann aber aus subjektiver Sicht plötzlich in den Vordergrund drängen, während andere Schichten auf dem Aufmerksamkeitsradar langsam verblassen. Den Reiseführer macht uns die Kickdrum die einerseits eine Konstante darstellt aber durch Interaktion mit anderen percussiven Elementen auch so etwas wie ein Eigenleben entwickelt.

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