Re: Polizeiruf 110

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

Beiträge: 1,737

Ich pendel‘ immer noch zwischen totaler Ablehnung und interessierter Anerkennung.
Der Fall war spannend und gut geschrieben, die Schauspieler gut besetzt. Das Drehbuch an sich war zwar gut geschrieben, mir aber viel zu hektisch, es wurde zuviel hineingepresst. Die Dialoge waren teilweise so steif und wirklichkeitsfern, dass ich fast lachen musste. Die Unterhaltung mit Serrano in Schwabing war zwar wunderbar, wirkte aber arg aufgesetzt und diente eher der „Lokalkolorit-Abarbeitung“, als dass sie wirklich in die Story gepasst hätte.

Die deutlichste Referenz sind wohl die italienischen Krimifilme der 70er gewesen, insbesondere von Dario Argento. Zu Anfang war das alles sehr aufgeregt und erging sich in einer abgehackten Bilderflut, hat sich dann letztlich beruhigt und wurde wieder übersichtlicher.

Brandt, respektive von Meufels fand ich gut, aber auch konturlos. Am Ende wusste man nichts persönliches über ihn, die Figur blieb beliebig. Der depperte Tanz am Schluss überschattete diesen Gesamteindruck zusätzlich.

Der Film war rasant und insgesamt gut, aber m.E. haben sich Drehbuchautor und Regisseur zu viel vorgenommen und sich dadurch etwas der Effekthascherei hingegeben. Eine etwas reduziertere Herangehensweise hätte dem Ganzen mehr Schärfe verleihen können.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III