Re: Lana Del Rey

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irrlicht
Nihil

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Zappa1Ich bin da zwar etwas befangen, weil ich mit Lana nichts anfangen kann, aber die „Chelsea Hotel“ Version, was gefällt dir denn da? Finde ich ganz schlimm, bereitet mir fast Schmerzen. Dann noch das Video dazu, puh. Sorry, aber ich kann ihr einfach nichts abnehmen. Gerade bei einem Song wie „Chelsea Hotel…“.

Ich versuchs: Zuerst erfreut es mich erstmal, dass sich junge Künstlerinnen wie Lizzy überhaupt an solche Songs, die Geschichte geschrieben haben, erinnern und heran trauen. Natürlich ist das zunächst kein Qualitätsmerkmal, aber ich mag den Umgang mit dem Song sehr. Er bleibt zwar nahezu vollständig detailgetreu am Original, verfängt sich aber in seiner Atmosphäre, die Version klingt unbeteiligter als Cohens Vortrag, aber auf eine ähnliche Weise intim. Während bei Cohen das Geschehen wie am Morgen danach besungen wird, bei vollgerauchtem Raum und einem unhörbaren Radioflüstern im Nebenzimmer (der Song hat etwas sehr zeit-loses), erschafft Lana aus perlenden Gitarrenmelodien noch die schwermütigen Nachtstunden, den Wind auf der Straße und die flackernden Laternen der Stadt. Ich mag hier auch ihren schluchzenden, leicht gepressten, wehvollen Gesang, dieses zurückgezogene, als müsste man sich zwingen, diese letzten Worte singen zu können (klar, das kann man alles auch reichlich unauthentisch und seicht finden, mir gefällts aber).

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Hold on Magnolia to that great highway moon