Re: Lana Del Rey

#8080877  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 68,343

Den lasziven Schmollmund, aus dem diese jazzigen Popsongs mit der melancholisch-morbiden Stimmung herausquellen, sucht man bei ihr ebenso vergeblich wie die schwelgerischen musikalischen Arrangements ihrer Studioversionen. Hier in Hollywood präsentiert sich Del Rey nahezu nackt. Lediglich von Piano und Gitarre lässt sie sich begleiten – und auch das Soundsystem klingt eher bescheiden. Doch der Striptease bekommt ihr gut, er befreit ihre Musik vom Übersinnlichen. Im intimen Rahmen wird klar, dass hier keine Nancy Sinatra in der Gangsterversion, wie sie sich selber beschrieben haben soll, auf der Bühne steht. Vielmehr eine scheue junge Frau, die zwar nicht jeden Ton trifft, aber eine sehr schöne Stimme hat. Die fünf Stücke, darunter «Blue Jeans», «Million Dollar Man» und «China Doll», zeigen, dass ihre Songs Qualität haben. Und auch wenn sich die offensichtlich nervöse Sängerin ein paar Mal verhaspelt, Tonlage oder Tempo nicht immer perfekt hält – ein Song wie «Video Games» ist nicht per Zufall ein Welthit geworden.

Die ganze Story zum Konzert im Amoeba Music in LA gibt’s hier:
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/pop-und-jazz/Den-Mund-weniger-voll-genommen/story/30718860
Sehr vielsagend ist das allerdings alles nicht…

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba