Re: Lana Del Rey

#8080313  | PERMALINK

latho
No pretty face

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Monroe Stahrder Gedanke war so etwas wie „da hat aber einer seine Duffy-Hausaufgaben gemacht“, mehr nicht. Ich vergleiche hier ja nicht wirklich zwei Lieder musikalisch miteinander, sondern eher das Klangkonzept (die getragene, schleppende Inszenierung, der Raum und Hall, den man den Instrumenten gestattet) und die (meines Erachtens beabsichtigte) Wirkung.

Naja, der Hall ist doch eher bei Rockferry rauszuhören, da auch eher die Retro-Soul-Schiene. Aber das stimmt: bei beiden Tracks steht die Stimme sehr stark im Vordergrund (bei LDR noch etwas mehr)

Monroe Stahrder Unterschied ist doch, dass die Altrocker selbst von sich glauben, sie könnten über „gute“ oder „schlechte“ Musik entscheiden. Um das zu können, müssten sie aber erstmal sich selbst hinterfragen…

Bevor es aber ausartet, man sollte zwischen „gefällt mir“ und „gutes Lied“ unterscheiden, nicht alles, was mir gefällt, muss gut sein. Ich kann z.B. problemlos die White Lies auflegen, mich daran erfreuen, dass dadurch ein Großteil meiner Schlüsselreize getriggert werden und gleichzeitig ahnen, dass das Album eigentlich nix besonderes ist.
Änlich ist es hier, LDR triggert nunmal sehr perfekt sehr viele Schlüsselreize (bis zum Vinyl-Sammler Schlüsselreiz, entzückend zu beobachten), es ist nicht sonderlich schwer zu raten, wer auf diese Musik (plus Drumrum) abfährt. Natürlich will kaum einer „das Lied gefällt dir, weil es sehr vieles richtig macht“ hören, stattdessen sagt man sich lieber „ich erkenne, dass das Lied gut ist, daher gefällt es mir“.

(das einzige, was mich hier noch irritiert: mir gefällt Born To Die besser als Video Games…)

na, da siehst du mal, wie toll Schlüsselreize so sind.

Halte ich für verkehrt, hier die Objektivitäts-Subjektivitäts-Kiste aufzumachen. Zumal „diese Musik ist gut“ ja die Frage nach den Kriterien stellt.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.