„Conatus“ ist ein Album, das ich gerade gehört, gleich wieder hören möchte. Nika Roza Danilova will, so scheint es mir zumindest, die Hörer nicht gleich mit den ersten Tönen für sich vereinnahmen. Man darf die Platte entdecken, ihr ein wenig Raum geben und wird mit Details belohnt, die sich langsam aus dem unheimlich dichten Sound herausschälen. Die Songs wirken nie überladen, bleiben häufig eher karg. Die Stimme hält alles zusammen, die Beats / Drums sind spannend und abwechslungsreich programmiert. Ab und zu darf ein Klavier für Akzente sorgen, die Synthies erzeugen einen Schwebezustand, der die Platte wenig greifbar erscheinen lässt. Die Atmosphäre ist getragen, wirkt komprimiert auf das nötigste, alles passt zusammen und entwickelt einen dunklen Sog.
Vielleicht könnte das Album im Gesamtbild ein wenig abwechslungsreicher daher kommen, der Mittelteil kann nicht ganz halten was Anfang und Ende versprechen. Aber Produktion, Songwriting und Vortrag lassen eine klare Entwicklung zum Vorgänger erkennen, den ich auch schon für ganz gelungen halte. „Stridulum II“ und „Conatus“ wechseln sich seit 2 Tagen in Dauerrotation im Player ab, Langzeit- und Nebenwirkung sind noch unbekannt.
Bisherige Favoriten: Avalanche, Vessel, Hikikomori, Skin
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