Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE August 2011 › Re: ROLLING STONE August 2011
Zu Nirvana: Wenn eine Band, die ursprünglich eigentlich einer ziemlich hermetischen Insider-Szene entspringt, diesen Sound so kanalisiert, dass er plötzlich anschlussfähig wird für die gesamte Teens/Twenswelt und damit Pop wird, dann ist das schon sehr bemerkenswert – und kommt auch nur alle fünf Jahre oder so mal in dieser Intensität vor. Das kann man sicherlich nicht auf ein 1-Album-Wonder oder ein Phänomen von ein paar Monaten herunterrechnen. Folge war zB, dass sich viele erstmals mit den anderen Bands der Szene und mit deren Einflüssen auseinandersetzen, dadurch viele andere Bands zum Durchbruch kamen, die zum Teil auch heute noch aktiv sind, dass der trockene Garagen-Produktionssound eines Butch Vig oder Steve Albini plötzlich zum Ideal wurde … – und letztlich natürlich auch dass andere Bands (und Leute wie Songbird und Mick67) etwas haben, von dem sie sich abgrenzen können und wieder etwas neues starten.
Ob man das über „Achtung Baby“ ebenso sagen kann, weiß ich nicht, da mich U2 nie sonderlich interessiert hat. Dass U2 hierzulande aber immer noch Fußballstadien voll Fans haben, die auch einem solchen Special interessiert sind, legitimiert m.E. jedenfalls den Artikel, das will ich gar nicht in Frage stellen. Ein Schwanzvergleich U2 / Nirvana, der hier zum Teil in Sachen Bahnbrech-Potential geführt wird, wäre im Übrigen beiden Bands vermutlich zu recht gleichermaßen unangenehm.
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)