Re: Punk

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Napoleon DynamiteIch würde es dennoch eher als einen rein polemischen Kunstgriff auffassen, wenn er Punk nur eine energetische Brückenfunktion einräumt. Für eine solche schwache Attitüde ist er viel zu gebildet.

Stimmt. Aber das tut er ja auch nicht. Ebenso wenig wie Greil Marcus, Legs McNeil, Nick Kent,
Jon Savage oder Nik Cohn.

Napoleon Dynamite
Punk hat in erster Linie eine relativ klare stilgeschichtliche Bedeutung und muss diese (auch bei allen einengenden Schwierigkeiten, die so eine Definition dann immer liefert) beibehalten. Sonst wird es schnell beliebig und irgendwie auch uninteressant.

Das ist richtig, aber das Kind hieß erst ab 1977 „Punk“, vorher nicht, obwohl die Attitüde mehr oder weniger identisch war. Der Begriff erlaubt in erster Linie eine unmittelbare Einsortierung einer bestimmten Dekade in der Rockmusik.

Napoleon Dynamite
Was du eher mit deiner Auflistung meinst, ist eine bestimmte, vielfältige Vorstellung von anvantgardistischer Kunst, die sich bevorzugt nonkonformistisch und formzerstörend äußert. Daran hat die tatsächliche Punk-Bewegung teilweise partizipiert, zum Teil aber auch nicht.

Das würde stimmen, wenn solche Bewegungen tatsächlich nur an der Zerstörung von Formen und nonkonformistischen Werten interessiert wären. Die Medaille hat aber zwei Seiten: eine nonkonformistische, auflehnende, rebellische und eine der inneren Werte, der Überzeugungen und Einstellungen. Auflehnung der reinen Auflehnung wegen wäre ja Quatsch, dadurch verändere ich nichts. Aber genau das traf leider auf viele Acts und Protagonisten anno 1977 zu (wie gesagt, es gab auch wenige Ausnahmen), so dass die „Bewegung“ zum Selbstzweck wurde, bis sie nach knapp einem Jahr oder so endlich vor die Hunde ging.

MikkoAber auf den Begriff Punk völlig verzichten möchte ich dann doch nicht.

Musst du ja auch nicht. Man sollte dem Begriff lediglich kein Eigenleben verleihen.

ferry
Aber wie sieht es denn bei Dir mit The Clash auf LP- Länge aus? Uninteressant ?

Nein, nicht uninteressant. Das sind einige grandiose Sachen drauf. Aber die Essenzen befinden sich auf den Singles „White Riot“ und „(White Man) In Hammersmith Palais“. Also Album ****, Singles ***** und *****.

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