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10 – Janus – Gravedigger
Album: Gravedigger
Das Debüt der in Krefeld ansässigen Briten blieb für fast zwei Jahrzehnte das einzige Lebenszeichen von Janus. Die Band hatte in ihrer Frühzeit zwei sehr unterschiedliche musikalische Seiten: zum einen eine harte, rockende, zum anderen ein sanfte, akustische. In der Schallplattenausgabe von „Gravedigger“ nehmen diese je eine Plattenseite ein. Eine Besetzungsangabe sucht man in der lieblos aufgemachten CD übrigens vergebens, die obigen Angaben stammen von der Janus-Hompage.
Die erste Seite, die die Songs Nr. 1 bis 4 umfasst, enthält den von vielen Bands in den frühen 70ern gepflegten progressiven Hardrock. Höhepunkt sind hier das einleitende „Red Sun“ mit typischem Psychedelic-Gitarrensolo, sowie das folgende „Bubbles“, das ebenfalls stark auf Psychedelic-Pfaden wandelt.
Die beiden anderen Stücke können da leider nicht mithalten, „Watcha Trying To Do?“ und noch mehr „I Wanna Scream“ sind simple (Hard-)rocknummern ohne großen Wiedererkennungswert.
Auf dem langen Titelstück, der in der Schallplattenausgabe die gesamte zweite Seite einnimmt, klingt es, als sei eine völlig andere Band am Werk. Filigrane Akustik-Gitarre gibt hier den Ton an, begleitet von sparsam eingesetzter Percussion und etwas Orgel. Dazu kommt ein dezent eingesetztes Streichorchester. Die vor allem zu Anfang häufig wiederholte Textzeile „Gravedigger’s arm is waiting for you“ (Anm.: Bruno Lord weist mich freundlicherweise darauf hin, dass der Text korrekt „Gravedigger’s on his way for you“ lautet) verleiht dem Stück eine leicht surreale Atmosphäre. Leider wirkt „Gravedigger“ in der zweiten Hälfte dann doch etwas in die Länge gezogen, wenn zu einem endlosen Gitarrensolo nur Meeresrauschen zu hören ist.
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>Still crazy after all these years<>>>