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Ich bin da eher bei Rossi und Fincky und kann nicht wirklich nachvollziehen, dass viele der Gaga Sympathisanten so enttäuscht sind.
Nach den beiden ersten Singles war ich auch eher skeptisch und der erste Durchgang ließ mich mit einem „Doch, gut! Aber gnadenlos zu lang“-Gefühl zurück. Aber nun möchte ich keinen der 17 Tracks missen (höchstens „Americano“ ist sowas wie ein Ausfall, aber sogar der wächst), gerade, weil ich finde, dass das Album wirklich als Gesamtwerk funktioniert und nicht nur eine Ansammlung von Tracks bzw. potentiellen Singles darstellt.
Den einzigen Vorwurf den ich ihr machen könnte, ist, das ich manche der weniger poppigen Tracks nicht konsequent genug finde, und sie unnötigerweise für einen eher harmlos wirkenden Refrain „geopfert“ werden (z.B. „Bad Kids“, „Scheiße“). Aber genau dieser Widerspruch ist es dann auch, der diese Nummern und eigentlich auch das Gesamtwerk von Gaga so reizvoll macht. Und so wirkt das Album nach mehreren Durchgängen nicht wie wie die oftmals erwähnte „vergebene Chance“ sondern es präsentiert sich als verdammt gut durchdacht und trotzdem emotional. Und eben auch als eine logische Weiterentwicklung, die trotz der zunehmenden Zitate auf mich völlig eigenständig und Gaga pure wirkt, ohne irgendwelche Zugeständisse an irgendwen außer an sich selbst. Bestes Beispiel dafür ist auch der größte Track des Albums, „Hair“. Ich liebe die Spector Drums und das Springsteen-Sax, aber trotzdem ist das Gesamte durch und durch Lady Gaga.
Für mich ein überlebensgroßes Album, welches mich glücklich macht, wie kein anderes zu Zeit. Ich wüsste nicht, wie Popmusik aktuell besser sein könnte.
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Flow like a harpoon daily and nightly