Re: Pink Floyd Reissues 2011

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itasca64

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kumbblne gute beschreibung, wobei ich aber mal eins nachfragen möchte: wieso zum henker wird immer DSOTM explizit oder zwischen den Zeilen als Klangreferenz genannt?! ich mag das Album auch sehr und es klingt nicht schlecht, keine Frage, aber es klingt IMHO auf keinen Fall so gut (und ich hab weiß gott alle möglichen Ausgaben, um mir hier ein finales Urteil erlauben zu können, zumindest was meine Klangmaßstäbe betrifft), dass man das Teil als Klangreferenz oder vergleichsmaßstab nehmen sollte. Allein von PF klingen WYWH und The Wall absolut gesehen deutlich besser als DSOTM, was Durchhörbarkeit, Räumlichkeit, Konturiertheit des Basses etc. betrifft…

ist irgendwie wie mit der Brothers in Arms: die wird auch dauernd als Klangreferenz und Maßstab genommen, genauso ungerechtfertigterweise, denn gut, aber auch nicht mehr und somit auch nix besonderes… wie eben auch DSOTM…

Fazit: die musikalische Güte des Albums ist weitaus höher ais die klangliche 8egal, welche Ausgabe); musikalisch kann man DSOTM für ne gewisse Spielart des Rock in der Tat irgendwie Messlatten-Charakter verleihen

Zur musikalisch-kompositorischen Güte von TDSOTM bin ich etwas anderer Meinung. Was den Klang angeht, hast Du aber „absolut gesehen“ wohl Recht. Es war auch nicht meine Absicht, in diesem speziellen Fall TDSOTM als Referenz zu bezeichnen, ich hätte ebensogut WYWH, TW oder TFC nennen können. Fakt ist, dass „Animals“ im PF-Kanon sicher keine klangliche Messlatte war und ist, auch auf dem neuen Remaster nicht. Mich störts aber nicht, zur Musik passt es gut.

Ich möchte trotzdem versuchen die Frage zu beantworten, warum speziell TDSOTM oft als Referenz gehandelt wird: Meiner Ansicht nach kommt dem Sound auf TDSOTM eine viel stärkere Funktion zu als auf allen anderen PF-Alben. Es ist das einzige PF-Album, bei dem ich einen Eindruck von extremer Dreidimensionalität habe, ich empfinde es immer irgendwie als eine Art Kuppelbau mit quasi bodenlosem Untergeschoss. Zugegeben, ein sehr subjektiver Eindruck, und ich kann nicht sagen, ob dieser Effekt nur produktionsbedingt ist oder auch die Kompositionen selbst daran mitwirken. Mir fällt dazu aber ein, dass ich bei den frühen Alben von Alan Parsons Project (vor allem bei „Edgar Allan Poe“ und „Pyramid“) einen ganz ähnlichen Eindruck habe. Vielleicht ist es nicht so sehr der Klang der einzelnen Instrumente selbst, sondern so etwas wie die architektonische Balance zwischen diesen, die sich in alle Richtungen auszubreiten scheint. Und vielleicht haben PF hier einfach nur versucht, mittels „Heim-Stereo“ einen Eindruck dessen zu vermitteln, was ihnen bei der Benutzung von 360°-Stereoeffekten während ihrer Live-Auftritte vorgeschwebt hat. Eine solche Gesamtwirkung erkenne ich trotz aller klanglichen Brillianz auf WYWH oder TW so nicht, möglicherweise setzt sich deswegen auch bei mir immer wieder der subjektive Eindruck durch, TDSOTM sei klanglich so überrragend. Ich hoffe, dass das jetzt irgendwie verständlich rüberkommt.

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