Re: "Django Unchained" – der neue Tarantino

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motoerwolf

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talking head
Dass sich ein „Hausneger“ derartiges herausnehmen konnte, basiert in euren Antworten leider auch nur auf Vermutungen und stürzt meine These daher nicht.

Zumindest die Darstellung von Sklaven, die sehr vertraut mit ihren Herren umgehen, fast schon zur Famile gehören, sich im Zweifelsfalle gegen potenzielle Befreier stellen und ihren Herren treu ergeben bleiben, ist recht weit verbreitet. Sie findet sich bereits in antiken Schilderungen, und auch im Film ist sie nicht selten. Beispielhafte Szenen finden sich in Vom Winde verweht, wenn Mammy auftritt. Auch die Lukey aus Der letzte Befehl hat solche Züge.
Menschlich ist diese starke Bindung zwischen Herren und (Haus-)Sklaven auch leicht verständlich. Wenn Menschen über lange Zeit auf relativ engem Raum leben, bedarf es schon einiger Anstrengung, eine gewisse Vertrautheit nicht aufkommen zu lassen. Von Seiten der Sklaven kommt dann noch dazu, daß in ihrer Situation sich ein Phänomen einstellt, daß dem Stockholm-Syndrom sehr ähnlich ist.

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame