Re: "Django Unchained" – der neue Tarantino

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nail75

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motörwolfÜber den Alltag der Sklaven in den Südstaaten zum fraglichen Zeitpunkt habe ich in mehreren Büchern gelesen. Ohne irgendetwas zu verharmlosen kann man trotzdem feststellen, daß Tarantino absolute Ausnahmesituationen darstellt, als wären sie der Regelfall.

Ok, die Mandingo-Kämpfe gab es so nicht, aber welche anderen Ausnahmesituationen stellt der Film dar?

Dem Film ist das dienlich, aber als historische Lektion taugt er deswegen noch lange nicht.

Mit den entsprechenden Hinweisen und Qualifizierungen geht das schon.

Zuletzt gelesene Bücher, die u.a. das Thema Sklaverei behandeln:
James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges. 4. Auflage. München, 1992

Sicherlich das Standardwerk zum Bürgerkrieg, aber nicht zum Thema Sklaverei. Leider ist die deutsche Übersetzung weniger gelungen, da sie aus einem sehr lebendigen ein eher träges Werk macht.

John Keegan: Der amerikanische Bürgerkrieg. 1. Auflage. Berlin, 2010

Kein gutes Buch.

Am Thema Sklaverei (nicht nur in den USA) besteht bei mir aber weiterhin großes Interesse. Für Lesetips bin ich also offen.

Es gibt wenig gute Literatur über dieses Thema auf Deutsch. Zur Sklaverei am ehesten Meissner/Mücke/Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei.

Zum Bürgerkrieg auf deutsch mit Einschränkungen: Hochgeschwender: Der amerikanische Bürgerkrieg.

Das amerikanische Standardwerk zum Einstieg in das Thema ist Peter Kolchin: American Slavery. Empfehlenswert sind auch die zahlreichen Veröffentlichungen von David Brion Davis, z. B: Inhuman Bondage: The Rise and Fall of Slavery in the New World.

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