Re: "Django Unchained" – der neue Tarantino

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j-w
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Ich habe den Film erst heute gesehen und kann mich nails Kritik in weiten Teilen anschließen. Das Ende/Finale war der Schwachpunkt, da hatte Inglorious Basterds auch zum Ende noch raffinierte Momente und war auch in meinen Augen der bessere Film. Ich muss aber gestehen, dass von Christoph Waltz dahingehend etwas enttäuscht bin, weil er meiner Wahrnehmung nach die gleiche Schiene ritt wie in IB. Klar, er war jetzt der Moralist und der „Gute“, aber in entscheidenden Szenen agierte er wie in IB, als ginge es darum ein Erfolgsrezept zu wiederholen. Ich hoffe NICHT, dass er im nächsten Tarantino-Film wieder eine ähnlich angelegte Rolle spielt. Di Caprio war klasse, Samuel L. Jackson auch, das war der spannendste Charakter im Film, dem hätte man am Ende auch noch eine weitaus größere Rolle/überraschende Wendung (aber nicht hin zum auf einmal Geläuterten) gewünscht. Mich hätte noch interessiert, wie die Beziehung zwischen ihm und Calvin Candie so geworden ist, dass er ihm unter vier Augen fast auf Augenhöhe gegenübertreten konnte. Warum er zum Schluss den Stock wegwirft und auch zwischendurch nur gebrechlich spielt und dann wieder stark erscheint. Da scheint mir die Rolle nicht vollends auf den Punkt gebracht. Auch Lara Lee hätte als Rolle noch spannender angelegt werden können. Da dachte/hoffte ich die ganze Zeit, dass sie der Story noch eine unerwartete Wendung geben würde. Kam aber leider nicht.
Nevermind – tolle Unterhaltung im ****-Bereich, kann aber an die Tarantino-Meisterwerde (zu denen ich auch IB zähle) nicht heran reichen.

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