Re: "Django Unchained" – der neue Tarantino

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flint-holloway

Registriert seit: 05.10.2007

Beiträge: 9,981

pinchOkay, bzgl. DEATH PROOF gebe ich dir recht, Flint. Das ist nach JACKIE BROWN wohl die große Ausnahme. Wobei DEATH PROOF damals ja eine „Notlösung“ war, weil das Script zu IB noch nicht in trockenen Tüchern lag. Aber KILL BILL 1+2, INGLORIOUS BASTERDS und nun DJANGO, das reicht doch inzwischen an Genre-Aufarbeitung, würde ich meinen. Was mag er denn wohl auf seiner imaginären Kinolandkarte noch so alles abklappern, was ihn in seiner Videothekenjugend beschäftigt hat?

Den Unterschied zwischen KB und IB sehe ich verknappt ausgedrückt hauptsächlich, in einerseits der von dir angesprochenen Genre-Aufbereitung (KB) und der hemmungslosen Zerstörung von Genre-Grenzen (IB). Der eine Film ist die Raupe, der andere der Schmetterling.
Das bewegen innerhalb einer Welt aus Genre-Versatzstücken sehe ich als genauso valide an, wie das bewegen innerhalb einer möglichst geerdeten Realität, aus der sich andere große Regisseure ein Leben lang nicht herausbewegen. Innerhalb der Welten gibt es ja noch genug Bewegungsspielräume, welche Tarantino in seinen drei letzten Filmen aus meiner Sicht auch zu genüge genutzt hat. Der Unterschied ist wohl, dass man sich durch das artifizielle in Tarantinos Kino schneller erschlagen fühlen kann, da es ein zusätzlicher konstanter Reiz ist dem man ausgesetzt wird.
Aber da Tarantino im Moment der einzige ist, der das mit einem Ergebnis in dieser Qualität macht hoffe ich, dass er sich da noch ein paar Filme treu bleibt.

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