Re: Several Shades Of Why – J. Mascis

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nikodemus

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Nach einer Woche rauf und runter hören, ist Several Shades Of Why immer noch die steineerweichenste Musik, die Neil Young seit langem versucht hinzubekommen. Mascis hat hier keine großartigen Ohrwürmer geschrieben, keine Melodien für’s Leben, sondern kleine Folk Nummern, die vor allem von seinem leidenschaftlichen Spiel und seiner gebrochenen Stimme profitieren. Mascis scheut sich nicht eine Violine in den Titeltrack einzubauen, die den nachdenklichen Song erhaben wirken lässt. Oder der kleine passionierte Chor in Not Enough der zum rhythmischen Tamburin das Ende einer Beziehung betrauert. Und auch wenn es sich scheinbar um Allerweltsmelodien handelt, die kleinen Gimmicks – Violine und Tamburin hier, Flöte, Klarinette oder Slide guitar da, gehen (mir) ans Herz, keine Ahnung wie er das schafft.

Wenn dann in Is it Done und in praktisch jedem Track der zweiten Seite dann doch noch eine bräsig charmante E Gitarre auftaucht, geht mir zumindest das Herz auf, weil die subtile Stromverstärkung irgendwie die Emotionen beim Hörer noch mal Feuer gibt. Dass so etwas bei einem intimen Folk Album schief gehen kann, haben wir ja noch von SUPERWOLF, umso schöner, dass das hier so gut passt. Am intimsten wird es jedoch in Too Deep, Masics zupft permanent die gleiche Melodiefolge und betrachtet sich und die Vergänglichkeit im Spiegel. Bestes Singer/Songwriter Album von 2011 (falls man es so nennen will) bis nächste Woche.

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and now we rise and we are everywhere