Ich will zugeben, dass das Duo aus Baltimore bisher völlig an mir vorbei gegangen ist. Und ich muss auch zugeben, dass ich nicht über die Musik zu dieser tollen Platte gekommen bin, sondern über das Cover. Selten, dass mich ein Cover dermaßen anspringt, dass ich unbedingt die dahinter steckende Musik hören möchte. Der Sprung und das Eintauchen ins Wasser hat vielleicht etwas Magisches an sich. Man verlässt die gewohnte Welt, lässt in diesem Moment alle Geräusche hinter sich und befindet sich in einer Art Blase.
Wye Oak schaffen es über fast 40 Minuten diese Blase nicht zerplatzen zu lassen. Stimme und Musik schaffen eine Atmosphäre, die die Zeit fast anzuhalten scheint. Dieser Schwebezustand wird immer wieder von kleinen Ausbrüchen, feinen Rhythmuswechseln, eingestreuten Dissonanzen unterbrochen bzw. untermalt, die nie fehlplatziert oder künstlich wirken. Das sorgt immer wieder für Abwechslung und Überraschungen, ohne den traumwandlerischen Fluss des Album zu unterbrechen.
Indie? Das Album erscheint in Europa via City Slang (in den USA via Merge Records). Folk? Lässt sich sicherlich finden, in Verbindung mit einer Prise Pop, einer Prise Noise etc.
In jedem Fall ein interessantes, vielschichtiges, herausragend produziertes und sehr schön klingendes Album.
Favoriten: The Alter, Holy Holy, Dogs Eyes, Civilians, Hot As Day
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