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werner@irrlicht
Ich werde jetzt natürlich noch mal alles von Callahan hören. Unter dem von dir beschriebenen Aspekt. Melde mich dann!
Das würde mich freun.
tolomoquinkolomDen Storyteller Callahan mögen wir offenbar beide, jedoch interpretieren wir einige Songs unterschiedlich. Widerspruch zu deinem Post möchte ich bei “friedvoll”, “Glückseligkeit”, “Harmonie” und “innerer Ruhe” anmelden.
mog:waiSchöne Beschreibung eines Außnahmekünstlers, Irrlicht. Wie auch Tolo sehe ich zwar (grade in seinem Frühwerk) ein paar Aussagen seines Schaffens anders (bzw. bis einschließlich zur ‚A river…‘ sind für mich Hoffnung und Glücksehligkeit nicht vorhanden), trotzdem schön zu sehen, dass er dich mit seiner Kunst erreicht, Irrlicht.
Hmpf, also ein wenig beschreiben, warum denn das bei euch anders ist, hätte ja schon sein dürfen, Mensch! Nur Nein sagen, das geht doch nich.
Aber schon richtig, viele meiner Aussagen sind mehr auf das Spätwerk – das ich deutlich besser kenne – gerichtet (das Feld ist bei Callahan ja doch gewaltig und mir ist längst nicht alles bekannt). Dennoch: Wenn Callahan zu schiefen Tönen greift, ausufert, verzweifelt, disharmonisch musiziert – ich nehme es dennoch als letztliche Harmonie wahr, weil mir unter diesem Oberbegriff alles zu verlaufen scheint. Sozusagen ist das Bild angekratzt und sorgenbelastet, der Rahmen jedoch zu keiner Zeit.
Wenn man so will, empfinde ich Callahan als Musiker, der von seiner Mitte aus musiziert und auf ganz andere Weise strauchelt, als bspw. ein Frank oder Drake, bei denen Leid nicht nur gefühlt wird, sondern fester und gar größerer Anteil der Welt werden sollte, wie es das letztlich „Friedvolle“, wie ich es bei Bill vernehme, doch zu jeder Zeit ist. Weniger Psychoanalyse: Wo die anderen zu sehr im Kopf sind, hat Callahan genug Erdung, um sich sicher zu sein, dass er nicht bei der nächsten Windböe umkippt. Das imponiert mir. Und ich finde, das hört man auch: Mich strengt die Musik nicht an, auch wenn sie nie ohne Ecken und Kanten ist, sie fließt und fließt – aber sie kommt auch irgendwann mal an. Vielleicht hätte es emphatisch besser getroffen.
Ach ja: Ich kenne selbst leider „Apocalypse“ noch nahezu gar nicht. Zwei Tracks habe ich bisher mit Hochspannug vernommen, danach aber leider das mit den Release-Dates irgendwie durcheinander gebracht. Ist ja schon längt veröffentlich, herrje!
Und vielen Dank für die liebe Begrüßung (auch schon im SdT-Thread).
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Hold on Magnolia to that great highway moon