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Habe den Thread jetzt erst entdeckt, da ich die Band noch nicht kenne (was ich aber bald ändern werde) und hinter dem Bandnamen eher etwas hüftsteiferes vermutet hätte. Kann deshalb nichts zur Band sagen, sondern nur die auf der ersten Seite erwähnten Chano Pozo und Arsenio Rodríguez empfehlen. Vor allem den Einfluss von Rodríguez auf die kubanische Musik, kann man denke ich nicht hoch genug einschätzen. Der seit seiner Kindheit blinde Tres-Gitarrist hat mit seinem Conjunto (3 Trompeten, Gitarre, Kontrabass, Klavier, Conga, Bongos, Tres) in den 40ern die kubanische Musik entscheidend geprägt und mit seinem Proto-Salsa vom Buena Vista Social Club bis hin zu Irakere wohl die meisten kubanischen Musiker beeinflusst. Durch die Aufstockung des Trompetensatzes, die Betonung der Tres-Gitarre, die Kombination von Klavier und Congas und die Einbeziehung von Rumba-Rhythmen entwickelte er den Son Montuno. 1947 ging er dann zum ersten Mal in die USA, da er sich eine Heilung seiner Blindheit erhoffte, der Arzt konnte ihm jedoch nur mitteilen, dass ihn auch ein chirurgischer Eingriff nicht heilen kann. Diese Enttäuschung verarbeitete er schließlich in „La Vida Es Un Sueño“, einer seiner bekanntesten Kompositionen. Über Chano Pozo lernte er dort unter anderem Dizzy Gillespie und Tito Puente kennen, so dass er komplett in die USA übersiedelte. Als die Mambo-Begeisterung wieder abflachte und Rodríguez seinen typischen Stil nicht veränderte, ging auch seine Popularität zurück. Schließlich starb er 1970 in relativ bescheidenen Verhältnissen. Insgesamt schrieb er über 200 Stücke. Hier mal eines seiner bekanntesten:
Arsenio Rodríguez – El reloj de Pastora
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