Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Irakere › Re: Irakere
@ gypsy
keine Ursache!
gegenüber der „Irakere“ sind auf der „World Tour 1978“ ja noch die zusätzlichen Livetracks. Wie würdest Du denn diese Tracks bewerten?
Zu dem Stück Juana 1600 habe ich noch einiges recherchiert.
Die am Anfang des Stücks gespielten Batá- Trommeln waren ursprünglich rituelle Trommeln und wurden von aus Nigeria verschleppten Sklaven nach Kuba mitgebracht:
„Die heiligen Trommeln sind die drei sanduhrförmigen, zweifelligen Batá – Trommeln, die auf beiden Seiten mit der Hand geschlagen werden. Sie sind aus zedern- oder Mahagonistämmen geschnitzt, ihre Felle mit unterschiedlichen Durchmessern werden durch längs und quer verlaufende Lederschnüre gestrafft. Die größte batá, heißt iyá; an beiden Enden ihres Trommelkörpers sind shaworós, bronzene Glöckchen, aufgehängt, die das Klangbild der Trommel ergänzen und verändern. Die mittlere Trommel heißt itótele, und die kleinste, mit hellerem Klang, okónkolo. Mit sechs Ausgangstönen verfügen die batás über das komplexeste Klangsystem aller rituellen Trommeln. Weil beide Felle zusammenschwingen, hängen die Veränderungen der Klangfarbe und Tonhöhe nicht nur von der Stelle und der Stärke des Anschlags ab, sondern auch vom Druck, den der Trommler auf das Resonanzfell ausübt. Die iyá. führt die Trommelgruppe an; sie eröffnet das Ritual, indem sie Verbindung zum angerufenen orisha aufnimmt, gefolgt von der itótele zu ihrer Linken, die ihr antwortet; die okónkolo führt das rhythmische Grundpattern aus. Diese Trommeln sind heilige und geweihte Instrumente, die im Besitz eines »Geheimnisses« (ana) sind und als solche sprechen: Ihre Stimmen rufen die Gottheit an, und diese teilt sich durch sie mit. Ursprünglich ahmt die Verbindung von rhythmischen Figuren, Melodiebögen und Klängen Sequenzen der Tonsprache der Yoruba nach. Jeder Gottheit entspricht eine spezifische musikalische Sprache der Trommeln, aber auch der Tänze und Gesänge. Die Zeremonien werden stets mit einer Anrufung Eleguas eingeleitet und beendet, der Gottheit, die die Wege des Lebens öffnet und schließt. Die olubata, die die heiligen Trommeln spielen und als einzige zur rituellen Weihung der Instrumente befugt sind, haben einander im Laufe der Jahrhunderte ein äußerst komplexes Wissen überliefert: eine Vielzahl rhythmisch-melodischer Figuren, aber auch die Kunst des Rhythmuswechsels, der während des Gesprächs mit demselben orisha eintreten kann oder im Übergang von einer Anrufung zur nächsten. “
Hier mal ein Video, damit man sich das besser vorstellen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=0uRdFN-bE2A
Das Video ist vom Dec.1982, also schon ohne D’Rivera und Sandoval.
--
life is a dream[/SIZE]