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Travis BickleUnd, wollt Ihr Eure ersten Höreindrücke mal beschreiben ? Ich komme wahrscheinlich erst am Wochenende dazu.
Ohne Mongolom vorgreifen zu wollen …
Also, ich denke schon, dass diese Platte die Fans ein wenig spalten wird. Eine Bekannte von mir meinte: „Er sollte doch wieder Drogen nehmen …“.
Es hört sich halt nicht wie eine typische NIN-Platte an. Wann haben NIN jemals Vergleiche mit Sigur Rós heraufbeschworen? :lol: Auf der anderen Seite ist es aber dann doch wieder typisch NIN.
Reznor hat halt diesmal die Aggressivität im Schrank gelassen und hat sich vollkommen auf die Effekte beschränkt, die ja bei NIN eigentlich immer schon sehr wichtig waren, aber nie so im Vordergrund standen wie hier.
Ghosts ist in gewisser Weise eine Ambient-Platte. Ich fühle mich beim Hören so ein bisschen, als wären wir doch bei „Year Zero 2“ gelandet. Nur dass Year Zero 2 diesmal ein Lynch-Film ist. Ich sagte ja schon, dass ich mich ein bisschen an Badalamentis Score von Lynchs Straight Story erinnert fühle.
Manchmal höre ich Vögel. Manchmal Katzen. Manchmal jemanden, der Schubladen auf- und zuzieht. Und meistens fühle ich mich in eine Atmosphäre à la Twelve Monkeys, in einer recht verqueren Zukunft versetzt. Manchmal höre ich Bienen (und hey, Bienen sind ein großes Thema in den USA, da sie fast vom Aussterben bedroht sind – passt also wieder zur Endzeitstimmung).
Als er die Sitar auspackte, fühlte ich mich sogar an die Beatles erinnert. Und das Banjo? Tja, ich weiß auch nicht, an wen mich das erinnnert.
Vielleicht hat er zu viel Utah Saints gehört. Oder „Ghosts on Magnetic Tape“ von Bass Communion. Oder den Firestarter von Prodigy. Aber wahrscheinlich hat er einfach nur zu viele Lynch-Filme geguckt und sich noch mal so richtig in diese Endzeitstimmung reingesteigert.
Alles in allem ein sehr interessantes, atmosphärisches Werk. Aber gewöhnungsbedürftig.
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C'mon Granddad!