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Go1Wenn sie mal an die Geschmacksgrenzen geht, ist das gut und nicht schlecht – es gibt nichts Langweiligeres als „geschmackvolle“ Musik.
Das hast du ja wohl nicht zu mir gesagt, Lorbass! Ich packe meinen Argumentationskoffer und nehme natürlich dieses Argument mit.
Ich glaube, da kommt man dann wirklich an nur mehr individuelle Schmerzgrenzen. Wo mir Regina Spektors oder PJ Harveys Theatralik aus der Seele spricht, macht mich die von Anna Calvi latent ungeduldig (ähnlich geht es mir übrigens mit dem Gesang von Romy Madley Croft von The XX, der mich sogar richtig nervt). Bei mancher Musik erwarte ich, dass das Pathos klug gebrochen wird (oder man mir wenigstens klar macht, dass es inszeniert ist), bei anderer will ich einfach nur mitleiden (etwa bei Songs:Ohia). Vielleicht bin ich Männern gegenüber duldsamer. „Wicked Game“ von Chris Isaak, das ja einige Ähnlichkeiten zu Anna Calvis Musik aufweist, ist ein Evergreen hier, da ist mir kein Geschluchze zu viel… hm.
Bei diesem Album finde ich einfach schade, dass so leicht etwas wirklich Gutes draus zu machen gewesen wäre, indem man nur etwas wegnimmt. An Talent und Ideen mangelt es Anna Calvi nun wirklich nicht.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation