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Ich werde mit Anna Calvi auf Albumlänge auch nicht richtig froh, obwohl es in jedem Track etwas gibt, das ich mag. Die Instrumentierung gefällt mir z.B. insgesamt sehr gut (wer kann schon einer ordentlichen Lynch-Stimmung widerstehen, und das Akkordeon in „Desire“ und „Morning Light“, hmmm…), und eigentlich reicht das schon, um mich zu reizen, aber das Pathos in der Stimme kann ich nicht wohldosiert finden, das hat zeitweise schon was Walküriges, zu viel Vibrato, zu viel Gewitter, zu viel von allem. Es wird am laufenden Band gestorben, da muss ich Monroe Stahr recht geben; wobei ich gegen einen ordentlichen musikalischen Tod natürlich nie was habe.
Ich finde übrigens, dass man Anna Calvi ganz hervorragend mit PJ Harvey vergleichen kann, was Songwriting und Gesang angeht (vieles grenzt da schon ans Plagiat); aber Polly weiß die große Geste immer sehr sparsam und damit umso wirkungsvoller einzusetzen. Zudem ist ihr Expressionismus auch häufig ein latent überzogener, grotesker, was das Pathos bricht.
Bei den Faves bin ich ganz bei Rob Fleming, wobei ich auch „First We Kiss“ was abgewinnen kann, da ist die ganze Breitwandcroonerei sehr stimmig.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation