Re: Albert Ayler

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redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

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ja, er hat sich den Mantel angezogen und ich nehm es absolut ernst – aber letztlich war er doch auf einem ganz anderen Wege an Coltranes Seite gekommen, als Coltrane selber… Leute, die Ayler um 1960 herum kannten, sind sich ziemlich einig, dass Ornette Coleman für Ayler der wichtige Impuls war, der ihn dazu brachte sich mit Free Jazz zu beschäftigen… und Coltrane wurde dann [ohne das gut formulieren zu können] wichtiger als die religiöse Seite der Dinge wichtiger wurde… [wo es grad aufgeschlagen ist, ein Zitat von Aylers Vater, es geht vermutlich um Juni 1963, „John Coltrane came to Cleveland [..] Albert sat in with him. I was walking outside the bar. Coltrane and Albert went in the back room, and Coltrane wanted Al to show him how to play that free music. I think they went into the bathroom for that, you know.“]

was Pharoah Sanders betrifft – nein, der war nicht übermäßig originell, aber ich find man muss ihm zu Gute halten, dass er einen ziemlich unverwechselbaren Ton hat – also, man wird ihn wirklich kaum mit irgendwem anders, Coltrane etwa, verwechseln – und, naja, eine zu der Zeit neuartige Form von Ethno-Groove-Freejazz-Fusion würd ich ihm eigentlich schon zu gute halten… anders gesagt, ich würd ihn auch niemals in eine Reihe mit Ayler und Coltrane stellen, aber ich find das ist eher ein Problem von mangelnder Statur als von mangelnder Originalität… aber wen hätt Ayler auch wählen sollen, Archie Shepp? Frank Wright?

bin grad nochmal mit den Demos zu New Grass durch (Holy Ghost Disc 6)… die haben definitiv nicht dieses Überladene, Irrsinnige der Studioversionen (Backgroundchöre…); ich find sie klingen eigentlich als hätt hier wirklich ein schönes Album entstehen können, ein bißchen Folk, ein bißchen Spirituals, ein bißchen Ayler…wenn auch sicherlich kein Meisterwerk… anders gesagt, Mary Parks Einfluss alleine find ich noch nicht so das Problem

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