Re: R.E.M. – Collapse Into Now

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bullitt

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FilterIch denke, das Problem liegt darin, dass es heute nur noch wenige Bands mit einer derartigen Vita wie REM gibt und man ihnen angesichts vergangener Großtaten dennoch oder gerade auch deshalb Rückbesinnungen auf Albumlänge nicht zugestehen will. Die Erwartungshaltung bei neuen Veröffentlichungen ist jedenfalls enorm hoch und alles unter Automatic-Niveau, aber bitte ohne Selbstbeleihung, unakzeptabel, wie’s scheint.

Puh, dann bin ich froh, dass ich kein Fan bin ;-). Wie kamm man von einer Band, die vor nunmehr 20 Jahren den Zeitgeist prägte, heute „Innovation auf Höchstniveau“ erwarten. Wie könnte die unter den heutigen Rahmenbedingungen überhaupt aussehen? Gerade aufgrund ihrer Geschichte ist die entspannte Auseinandersetzung mit der eigenen Diskografie jetzt doch wohltuend relaxt. Man gaukelt nicht vor noch groß was reißen zu wollen sondern spielt stattdessen in vollem Bewusstsein, dass man nicht mehr der heiße Scheiß ist unverkrampft mit den eigenen Hits, lässt daraus ganz gezielt feine Sequels wachsen, ohne sich bloß selbstzweckhaft zu kopieren. Seit „New Adventures in Hi-Fi“ habe ich jedes neue REM Album je zwei bis drei Mal am Stück gehört. „Collapse Into Now“ läuft hingegen völlig unerwartet auf heavy rotation.

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