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NatsumeUnd diese aufdringlichen Samples. Wer interessiert sich denn heute noch für so was.
Das ist aber ziemlich nah an „Braucht kein Mensch“. Mich interessiert es, weil PJ Harvey es für sich entdeckt hat, deren künstlerischen Entscheidungen ich bislang immer trauen konnte. Ich stimme zwar lovely_creature nicht zu, dass Polly quasi sakrosankt ist, aber sie hat mich bis heute immer wieder positiv überrascht.
Ich bin aber eher gespannt auf die Tracks ohne Samples. Das bei „Written On The Forehead“ ist ja sehr dominant, es trägt den Track (und das „blood and fire“ ist großartig), Polly hält sich eher im Hintergrund; interessant bei einer Musikerin, die selbst über so viele Ausdrucksmöglichkeiten verfügt und es ja nicht nötig hätte, Tracks aus Mangel an eigenen Ideen mit fremdem Material aufzurüschen. Dennoch gibt es auch hier viel Neues: z.B. probiert sie mal wieder einen ganz neuen Gesangsstil aus, leicht leiernd und „popesk“, geradezu von schalingernder, bröckelnder Lieblichkeit. Und dann dieses Gospelhafte, im Kontrast mit dem Text… Polly, bist du’s? Ja, doch.
Ob das jetzt ein typischer PJ-Harvey-Song ist, ist mir gar nicht mal so wichtig, nicht mal, ob er meinen Geschmack trifft. Ich sehe daran, dass die Frau neue Ideen hat, immer noch experimentiert, und das gefällt mir und sorgt dafür, dass ich Lust habe, mich mit dieser Musik zu befassen. Ich bin gespannt auf die Interviews zum neuen Album.
Und Trendsettertum war ja eigentlich noch nie eines von PJs Anliegen, oder? „White Chalk“ ist doch auf seine Art z.B. ziemlich aus der Zeit gefallen.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation