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wahrElend: Sloop John B.
Niederlage: Chartplatzierung.
Der Rest ist klar.
Ja, auch wenn ich selbst es gar nicht so knapp auf den Punkt bringen würde.
Vielleicht ist es überinterpretiert, aber in Pet Sounds vereinigen sich so viele Widersprüche: Die hohen Ambitionen von Brian Wilson und die Widerstände, mit denen er zu kämpfen hatte – selbst innerhalb der eigenen Band. Die Melancholie und Nachdenklichkeit, die sich in den ansonsten so sonnigen und naiven Beach Boys-Sound mischt. Was die Platte im Oeuvre der Beach Boys und im Leben von Brian Wilson für eine Bedeutung hat. Wenn man will, markiert Pet Sounds sogar eine Zeitenwende in der Popmusik der 60er Jahre. Brian Wilson hat das instinktiv erkannt, seine Bandkollegen und seine Plattenfirma eher nicht und das damalige Beach Boys Publikum wohl auch nicht. Bei Smile verhedderte er sich dann heillos in dem Gewirr seiner übersprudelnden Phantasie. Und danach übernahmen andere amerikanische Musiker und Bands das Kommando.
Sloop John B ist tatsächlich das am wenigsten typische, wenigsten passende und in diesem Zusammenhang vielleicht schwächste Stück auf Pet Sounds. Paradox, tragisch aber dann auch in seiner Widersprüchlichkeit schon wieder stimmig, das ausgerechnet dieses Stück die erste Single von Pet Sounds war.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)