Harry James

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    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

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    Harry James war zwar kein Miles oder Dizzy Gillespie, trotzdem war ein hervorragender Musiker, der hier auch gewürdigt werden sollte.

    Harry James wurde im Jahr 1916 als Sohn einer Varieté Familie geboren. Schon früh lernte er als wandelnder Künstler die Tücken des Showbiz. In den 20er/30er spielte er in der Band von Benny Pollack mit solch bekannten Kollegen wie Artie Shaw und Benny Goodman.

    Schon bald war ein gefragter Session Musiker, der u.a bei einer herrlichen Small Group Session für Lionel Hampton mitwirkte. In der ersten großen Band von Benny Goodman von 1938-1939 war auch Harry James dabei. Auch bei bekannten Carnegie Hall Konzertes von 1938 wirkte er mit, dies war wohl der Höhepunkt und endgültige Durchbruch des Swings auch für die höheren Kreise.

    Nach einem Jahr bei Goodman gründete Harry James seine eigene Band und er engagierte einen damals unbekannten Sänger namens Frank Sinatra. James hörte ihm im Radio mit der Harold Andts Band. In dieser Band feierte FS mit „All or nothing at all“ seinen ersten großen Erfolg. Leider, konnte James Sinatra nicht lang halten weil seine Band damals starke finanzielle Probleme hatte. Aber FS sollte noch mehrmals Konzerte mit Harry James geben. Harry James wirkte auch als Trumpeter mit bei Sinatra’s Hit „Saturday Night Is The Lonelighst Night of The week“(1946). Ihr letztes gemeinsames Engagement war 1979 im Los Angeles.

    Dick Haymes folgte Sinatra, aus der Zeit gibt es ein schönes zwei CD Set, welches ich noch nicht habe. Haymes ein unterschätzter Sänger.

    http://www.amazon.de/Complete-Dick-Haymes/dp/B00000DGQE/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1318775917&sr=8-4

    Ja danach wurde es kommerziell, fast süßlich mit den Streichern. Ich erwarte nächste Woche ein Hindsight Set aus der Zeit kann da vielleicht mehr berichten. Sein größster war wohl „Sleepy Lagon“mit „You Made Me Love You“. Helen Forrest hat aber manche Schlager wunderschön gesungen. Dies ist kein fetziger Jazz, dennoch kann man diese Lieder auch hören.

    Nach dem Kriege konzentrierte sich James wieder mehr auf dem Jazzgehalt seiner Band und feuerte die Streicher. Die Band hatte wieder mehr Biss. Aber auch seichte Stücke waren nach wie vor vertreten, wie das unsägliche „Oh mein Papa“- wieder ein Hit für James.
    Diese Zeit wird in diesem Set sehr gut abgebildet:

    http://www.oldies.com/product-view/11652.html

    Die Band hatte sehr gute Musiker u.a spielte zeitweise Juan Tizol mit oder der Drummer Louie Bellson. Die war so gut, dass ihm Ellington 1951 viele Musiker abwarb. Dies wird in der Big Band Geschichte als James Robbery bezeichnet.
    Im Jahr 1957 gab es wieder einen neuen Anlauf mit den beiden Alben Harry James in Hifi und Harry James more Hifi. Dies war eigentlich eine
    Neuaufnahme seiner alten Hits, doch diesmal mit mehr Jazzgehalt. Die Arrangeure übernahmen mehr und mehr die Ausrichtung der Band wie Ernie Wilkens oder Neal Hefti. Ach ja das Stück „Corner Pocket“ wurde zuerst Harry James angeboten.

    Diese Alben kann man hier finden:
    http://www.amazon.de/Complete-Harry-James-Hi-Fi/dp/B004WJRJJA/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1318776851&sr=8-1

    Toll das Duo zwischen Buddy Rich und Harry James auf dem Track „James Session“. Rich gibt dem Beat vor und James antwortet mit klaren Melodielinien im höheren Register. Das war für mich eine große Überraschung hätte ich ihm so nicht zugetraut.

    Auch wenn die Zeit der Big Bands vorbei war so sicherte sich James durch lange Engagements in Las Vegas den Fortbestand seiner Band.
    James galt als Arbeitstier alleine 420 Session als Leader sind von ihm verzeichnet. Das Album „Today“ nahm die Band an einem einzigen Tag auf.

    Hier das Album: http://www.amazon.de/Today-H-James-Plays-Hefti-Harry/dp/B000UZ4GJG/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1318777293&sr=8-3

    In den 70ern sollte er nochmal einen Höhepunkt feiern mit drei Alben bei Sheffield Records. Dieses Label galt als führend wegen dem digitalen Klang.

    Hier ein schöner Querschnitt: http://www.amazon.de/Best-Harry-James-Big-Band/dp/B0000009EX/ref=sr_1_2?s=music&ie=UTF8&qid=1318777447&sr=1-2

    Ein Album wurde live in einer Kirche aufgenommen, auch wieder in einem Durchgang. Sehr ungewöhnlich für eine Band.

    Schließlich starb Harry James im Jahr 1983 an Lymphdrüsenkrebs. Er sollte im gleichen Jahr eine Tour mit Rosemary Clooney nach Japan antreten, mit der er schon 1951 Aufnahmen gemacht hatte. Die Les Brown Band sprang ein und man machte die Tour zu einem Tribute an Harry James. Hier die bewegende Hommage an Harry James:

    http://www.youtube.com/watch?v=uv_worV_Tuk
    ………….
    Hier mehr Infos zu Harry James:
    http://www.touchoftonga.com/DavidMulliss/harry-james.html
    Die Jazz Collection von SFRS beschätigte sich auch mit James
    http://www.drs2.ch/www/de/drs2/sendungen/jazz-collection/2678.sh10181307.html
    Hier die Ghostband die von Fred Racke geleitet wird:
    http://www.fredradke.com/

    --

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    #8171343  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Danke für den Thread! Ich kenne von Harry James bisher noch recht wenig, für die frühen Jahre bloss die Compilation Trumpet Time (Vocalion), auf der Stücke von 1941-1947 zu finden sind:

    Die Capitol-Alben (inkl. die bieden „In Hi-Fi“s) gab’s in einem schönen Mosaic Set, gemeinsam mit den Capitol-Aufnahmen von Gene Krupa. Da ist u.a. Willie Smith zu hören, neben Johnny Hodges und Benny Carter der wichtigste Altsaxophonist der Swing-Ära.
    Eine Alternative zum Lonehill-2CD-Set, das Du verlinkst wäre allenfalls das 2CD-Set von Avid, auf dem Musik von den beiden Hi-Fi Alben sowie von den etwas früheren Alben „One Night Stand“ (1952) und „Jazz Session“ (1954/55) zu finden ist:

    Ich kenne mich zu wenig aus, um zu sagen, welches besser geeignet ist, das Lonehill ist bestimmt etwas schöner aufgemacht, klangtechnisch dürften beide gewisse Fragezeichen mit sich bringen.

    Und ja, bitter gerne ein paar Eindrücke zum Hindsight-Set, wenn Du es denn gehört hast!

    Und bitte beleidige nicht Paul Burkhard! :lol:

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8171345  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Ja und er hatte ein kleinere Gruppe die „Music Makers“ toll flotter Swing. Lonehill Set gefällt mir vom Sound recht gut.

    Das „oh mein papa“ war mal ein Ausrutscher nach unten.

    Wie gesagt als Musiker war James sehr gut.

    --

    #8171347  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Dieses Set kann ich nur empfehlen!

    http://hindsightrecords.com/harryjamesandhismusicmakers.aspx

    Diese Broadcasts stammen aus dem privaten Archiv von Sol Monte. Das Highlight deses Set sind sicherlich die Aufnahmen mit FS. Manche Lieder hat er nie im Studio aufgenommen, ein Take wirkt wie eine Probe.

    Klar gibs auch süßliche Versionen, aber dann kommen auch wieder solche Showstopper wie der „Two o´clock Jump“ die beweisen das die Band richtig guten Swing spielen konnte.

    Wir hören auf dem Set auch Dick Haymes und helen Forrest! Empfehlung!!

    --

    #8171349  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,069

    Danke! Muss mal die James-Sachen wiederhören, die ich schon habe… falls ich mal mehr bräuchte, hab ich die Hindsight-Box schon länger im Hinterkopf, jetzt erst recht!

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