Re: Das RS-Forum wählt die 50 besten deutschen Alben

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nail75

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@go1: Die Wechselwirkung zwischen internationalen Vorbildern, universalen Empfindungen und nationalem Kontext bei verschiedenen berühmten Künstlern nachzuzeichnen ist aber eine sehr spannende Herausforderung. Man denke nur an Dylan oder Neil Young. Young selbst ist ja das Paradebeispiel eines hyperintegrierten Migranten, der us-amerikanischer wirkt, als viele US-Amerikaner.

PatrikTrollOk. Kann man so stehenlassen.

Allerdings ist der Künstler, dessen -wie Du sagst- „nationaler Bezug sich in Grenzen hält“ eher selten. Ich sprach ja oben auch schon von den Ausnahmen der Regel. Und dass wir hier über Nationalstaaten sprechen, habe ich doch auch schon bemerkt – wozu also dieser Zusatz? Der letzte Satz über die „internationalen Diskurse“ stimmt zwar, aber ich glaube, Du überschätzt die Wirkung dieser auf die Werke.

Nein, das tue ich überhaupt nicht, Du unterschätzt ihn vielmehr. Beispiel Miro. Ich war letztens in der Ausstellung in Baden-Baden und dort kann man die internationalen Verbindungen buchstäblich von der Wand ablesen. Wie fast alle großen spanischen Maler des 20. Jahrhunderts hielt er sich zeitweise in Paris auf und war von Kubismus, Surrealismus ua. beeinflusst, die ja keineswegs nationale Strömungen waren. Obwohl Miro Katalane war, fühlte er sich Spanien als Nation verbunden und war ein unermüdlicher Kämpfer für die Demokratisierung Spaniens. Solche Verbindungen von nationalen und internationalen „Elementen“ findest Du extrem häufig.

Solche Beispiele lassen sich auch in der Musik ziehen, denk doch an Jazz in Europa oder an Dylan in England, die Beatles in Amerika, die Toten Hosen in Südamerika und und und.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.