Re: Dusko Goykovich

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tejazz

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Von Gojkovic als leader habe ich einfach nicht so viel.
Die beiden reissues der RTB-10‘-LPs von Cosmic Sounds sind ganz gut, wobei mir die Platte mit Clarke/Boland nicht so gut wie die Fontana/Nistico/Pierce-LP gefällt. Erstere erinnert an die GOLDEN EIGHT von Clarke/Boland (auf Blue Note), letztere ist irgendwie freier gespielt (kein Free Jazz) als die Clarke/Boland-Geschichte.

Dann die TEN TO TWO BLUES (After Hours), die mir im Moment von meinen Gojkovic-Platten am besten gefällt, was aber sicher an Montoliu liegt, den ich nun gerade erst entdeckt habe. Wenn es denn einen wirklichen Sinn ergeben würde: Noch subjektiver also.

A DAY IN HOLLAND mit Alvin Queen ist auch ziemlich gut, habe ich eigentlich auch nur wegen Gojkovich gekauft. Sehr straffer Hard Bop.

An die LIVE AT BIRDLAND-CD mit Gianni Basso habe ich unglücklicherweise keine Erinnerung. Die gab es als Zugabe zu seiner Biographie. Ich habe sie in ein CD-Jewelcase gepackt , ein mittelmäßiges cover fabriziert und ins Regal gesteckt. Ich war damals sicher der Meinung, daß so eine Dreingabe nichts taugen kann. Jetzt kommt es ans Tageslicht und es ist mir etwas peinlich.
Die Vier Temperamente-EP ist eine typische All-Stars-Jazzfestival-Platte, Cool-Jazz orientiert – wie Mitte der 50-er in Deutschland so üblich. Ich glaube, sie fehlt auf der Bear-Family-Box, bin mir aber so aus dem Stehgreif nicht ganz sicher.

Die EDELHAGEN PRSENTS habe ich als Strand-LP-reissue (Specs Powell), da ist er mir allerdings nicht sonderlich aufgefallen. Guter Big Band Jazz der Mitt-Fünfziger mit feinen Arrangements.

Fazit: Ein Bebop-Trompeter mit richtig gutem Swing.

Man muß auf jeden Fall aufpassen, daß man zumindest am Anfang keine Platten kauft, auf denen er nur aus kommerziellen Gründen gespielt hat. Er hat da eine Menge mit Paul Nero (Doldinger) und Roland Kovac (und auch anderen) eingespielt, das ist Unterhaltungsmusik bzw. Kaufhausmusik. Es wird im 2nd-hand-Handel, Börsen usw. immer gern herausgestrichen, daß da super Jazzer dabei sind – aber die Musik entspricht zumindest nicht den Jazz-Erwartungen.

Die Cosmic-Sounds-Disko ist da ein guter Anhaltspunkt, finde ich. Wenn man sich auch erst mal an die Enja-Platten hält, kann man sicher nicht so viel verkehrt machen. Ich bin bei ihm ein Gelegenheitskäufer, wenn ich was von ihm sehe, schlage ich zu.

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